Wie die Gemeinde Kloten berichtet, informieren die Sekundarschulen 2021 im dritten Jahr gemeinsam mit der Polizei über die Folgen von Suchtmittelkonsum.
Herbst Stimmung am Bahnhof Kloten - Kloten
Herbst Stimmung am Bahnhof Kloten - Kloten - Nau.ch/MiriamDanielsson
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Jugendliche brauchen fachkundige Informationen über Suchtmittel, damit sie bewusst damit umgehen können. Um die Jugendlichen zu schützen, führen die Sekundarschulen im dritten Jahr einen Präventionsmorgen durch.

Auch die Polizei ist vor Ort und informiert über die Folgen von Suchtmittelkonsum. «Idealerweise erreicht die Präventionsarbeit die Jugendlichen vor ihrer ersten Erfahrung mit Alkohol, Tabak oder sonstigen Drogen», weiss Claudia Gfeller von der Kantonspolizei Zürich.

Sie arbeitet in der Jugendintervention und führt Präventionsarbeit in den Sekundarschulen durch. Als Polizistin ist sie keine Vertrauensperson der Zielgruppe, sondern in erster Linie Fachperson.

Die Gefahren von Suchmitteln

Ihre Aufgabe ist es, die Jugendlichen auf die Gefahren des Konsums aufmerksam zu machen: «Ich kläre die Jugendlichen über die Folgen des Konsums auf. Da gibt es die körperlichen und psychischen, aber auch die sozialen und wirtschaftlichen.

Es gibt Substanzen, die bereits nach dem ersten Konsum süchtig machen oder den Körper nachhaltig schädigen. Über das Internet ist der Zugang zu Informationen viel einfacher geworden, aber auch an Drogen kommen die Jugendlichen leichter ran.»

Da setzt gemäss der Schulsozialarbeiterin vom Nägelimoos, Natalia Lübke, die Präventionsarbeit an: «Die Jugendlichen müssen die gesundheitlichen Gefahren von Suchmitteln kennen, um sich den alltäglichen Herausforderungen stellen zu können. Zudem ist es wichtig, sie über bestehende Fachstellen zu informieren, wo sie zusätzliche Aufklärung erhalten.»

Jeder Suchtmittelkonsum ist mit Risiken verbunden

Designerdrogen, Heroin, Cannabis, Medikamente, Thaipillen, KO-Tropfen, LSD – Claudia Gfeller hat diese und weiter Drogen fein säuberlich in einem Koffer aufbewahrt und zeigt sie den Jugendlichen. Diese sind neugierig und hören genau zu, als die Polizistin über die Gefahren und Folgen von Suchtmittelkonsum erzählt.

Viele wissen nicht, dass bereits Zehnjährige vor dem Gesetz strafmündig sind. Ein Viertklässler trägt also sämtliche Konsequenzen für sein Tun und nicht seine Eltern.

Jede Droge kann psychisch und teilweise körperlich abhängig machen. Jugendliche schaden ihrer Gesundheit zudem, weil sich ihr Körper noch in der Entwicklung befindet.

«Ich habe noch nie etwas mit Drogen zu tun gehabt. Jetzt ist mir vieles klar geworden und ich weiss, was Suchtmittel mit uns machen können», sagt die 14-jährige Celine.

Auch ihre Kollegen schätzen die Aufklärung in der Schule.

Eltern sollen Vorbild sein

Gemäss den Fachleuten sind eine gute Vertrauensbasis zu den Jugendlichen, die Begleitung sowie die Vorbildfunktion das wichtigste. «Deshalb ist es unerlässlich, dass auch die Eltern über die Präventionsarbeit informiert werden. Sie erhalten alle Informationen in einen Brief, weil der geplante Elternabend wegen Corona leider nicht durchgeführt werden kann», sagt Natalia Lübke.

Das Ziel der Prävention ist es, die Jugendlichen durch klare Information davon abzubringen, Suchtmittel überhaupt erst auszuprobieren.

Sandra Milenkovic ist Lehrerin im Nägelimoos und fasst zusammen: «Falls ein Jugendlicher ein Suchtproblem hat, ist die Zusammenarbeit mit der Schulsozialarbeit, den Eltern und den Fachpersonen sehr wichtig. Man muss alle mit ins Boot holen und dranbleiben.»

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