Walter Schilt ist seit 14 Jahren Gemeindepräsident von Vechigen. Im Interview sagt er unter anderem, dass ihm das Amt fehlen wird – denn im Herbst hört er auf.
Vechigen
Walter Schilt, Gemeindepräsident von Vechigen, muss sein Amt wegen der zeitlichen Beschränkung niederlegen. (Archivbild) - zvg
Ad

Nau.ch: Herr Schilt, wie sind Sie und die Gemeinde Vechigen mit der Corona-Krise umgegangen?

Walter Schilt: Wir haben die Vorgaben des Bundes eingehalten. Die Bevölkerung hatte bis auf ganz wenige Ausnahmen sehr grosses Vertrauen auch in die Gemeindebehörden. Ich fand es eindrücklich, wie sich die Einwohnerinnen und Einwohner selbst organisiert haben.

Der Landfrauenverein hat sich super engagiert, die Gemeinde hat Flugblätter verteilt. Es war eine vertrauensbildende Situation. Es hat mich gewissermassen an die schlimmen Überschwemmungen Mitte der 1980er-Jahre erinnert – auch dann hat die Solidarität in der Gemeinde extrem zugenommen.

Nau.ch: Was ist dieses Jahr das wichtigste auf der Agenda von Vechigen?

Der jahrzehntelang ersehnte Fuss- und Radweg Lindental wird fertiggestellt. Das war wirklich eine Zangengeburt. Ausserdem wird der RBS über die nach Süden verlegte, neuerstellte Linie befahren. Ein Projekt, das nach circa 70 Jahren Planung nun endlich umgesetzt werden konnte – und meiner Meinung nach extrem wichtig für die Entwicklung von Vechigen ist.

Ausserdem stehen im Herbst die Gemeindewahlen an. Ich werde nicht mehr dabei sein – wir haben im Dorf eine Amtszeitbeschränkung.

Nau.ch: Werden Sie das Amt vermissen?

Ich bin keiner, der einfach seine Zeit absitzen und geniessen kann – ich arbeite gerne. Ich bin seit 1992 in der Gemeinde tätig, mir wird schon etwas fehlen. Ich akzeptiere diese Veränderung jedoch.

Nau.ch: Welche Ziele konnten Sie für Vechigen erreichen? Was ist herausfordernd?

Viele meiner Ziele konnte ich in den 14 Jahren im Amt erreichen. Dazu gehörten beispielsweise diverse Veränderungen im Personal der Gemeinde. Mir war es ein Anliegen, dass sich alle Mitarbeitenden gut verstehen und sagen: «Ich arbeite gerne in Vechigen!». Ich habe erkannt: Freude und Motivation ist die halbe Miete.

Herausfordernd an Vechigen ist die Weitläufigkeit der Gemeinde – von der Kernagglomeration bis raus aufs Land. Nicht überall tickt die Bevölkerung gleich. Wir haben wunderschönen Wohnraum – jedoch Probleme mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. So wurde die Frequenz auf der Postauto-Linie verringert und gleichzeitig haben wir immer mehr Transitverkehr.

Nau.ch: Was sind Ihre Lieblingsplätze in Vechigen, wo trifft man Sie in Ihrer Freizeit an?

Ich finde, Vechigen hat schönen Wohnraum. Deswegen halte ich mich auch sehr gerne in und um meiner Liegenschaft, einem Mehrgenerationenhaus, auf. Ich mache auch gerne Spaziergänge durch die wunderschöne, den Bergen zugewandte Gemeindelandschaft.

Zur Person:

Walter Schilt, 61 Jahre alt, ist in Vechigen aufgewachsen. Der SVP-Politiker ist Grossvater von sieben Grosskindern und geht in seiner Freizeit gerne wandern oder verbringt Zeit zu Hause in Vechigen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

HerbstRBSPostautoSVP