400 Mitglieder hat der Frauenverein Ittigen - jedoch sind neue und junge Mitglieder stets erwünscht. Die Präsidentin sagt, warum es sich lohnt, dabei zu sein.
Frauenverein Ittigen
Silvia Abate und Doris Hasler vom Frauenverein Ittigen. - Nora Güdemann
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Die Brockenstube des Frauenvereins Ittigen in Worblaufen ist ein gut organisiertes kleines Paradies für Schnäppchenjäger. Zwischen Kinderbüchern, Kleidern, DVDs, Geschirr und Schmuck sitzen die Präsidentin des Frauenvereins, Silvia Abate, 42 Jahre alt und Doris Hasler, Sekretärin des Vereins, im Seniorenalter.

Die beiden haben Spass zusammen, aber sprechen auch ganz ernst über die Herausforderungen im Frauenverein. «Wir harmonieren und kooperieren sehr gut miteinander», sagt Silvia Abate. Und das, obwohl die beiden Frauen ein paar Jährchen trennen. «Ich finde es schön, wenn verschiedene Generationen zusammenarbeiten», sagt Abate. «So kann man viel erreichen. Eine allseits gute Zusammenarbeit ist schliesslich auch das A und O des Frauenvereinlebens.»

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Die Brockenstube des Frauenvereins in Worblaufen. - Nora Güdemann

Positiv überrascht

Silvia Abate ist seit 2016 beim Frauenverein Ittigen und seit etwas mehr als einem Jahr Präsidentin. «Ich hatte ein falsches Bild vom Frauenverein», sagt Abate. «Ich dachte, im Frauenverein sind nur Seniorinnen Mitglieder.» Silvia Abate wurde jedoch von der damaligen Präsidentin des Frauenvereins angeschrieben und überzeugt, an einer Vorstandssitzung teilzunehmen.

«Ich war positiv überrascht!», sagt Abate und schmunzelt. Sie habe nicht gewusst, dass der Frauenverein Ittigen seinen Mitgliedern so ein vielfältiges Programm bietet und auch sonst im Dorf ehrenamtlich engagiert ist. «Auch die Geselligkeit hat mich überzeugt», so Abate.

Ohne Verpflichtungen

Rund 400 Mitglieder hat der Frauenverein Ittigen momentan – doch laut Präsidentin Silvia Abate sind vermehrt Abgänge zu verzeichnen. «Ich hatte ja am Anfang auch Vorbehalte», sagt sie.

«Als Mami von zwei Kindern wollte ich keine allzu grossen Verpflichtungen eingehen. Aber was wenige wissen: Jedes Mitglied kann sich im Frauenverein so engagieren wie es möchte, ohne Verpflichtungen.»

Generationenaustausch beibehalten

Silvia Abate würde sich freuen, bald neue und junge Mitglieder begrüssen zu dürfen. Denn nur so könne der Generationenaustausch beibehalten werden. «Und das ist mir wichtig», sagt Abate. Die Atmosphäre im Frauenverein sei gut, unterstützend – und man helfe einander. «Auch neue Ideen sind willkommen sowie Kritik jeder Art», sagt Abate. «Ich möchte einen spannenden Austausch mit den Mitgliedern erleben.»

80-Jahr-Jubiläum

Der Frauenverein Ittigen feiert bald sein 80-Jahr-Jubiläum. Ein Fest, das laut Doris Hasler wohl etwas anders ausfallen wird, als unter normalen Umständen. Wegen des Coronavirus werden verschiedene Sicherheitsmassnahmen gelten. Für die Mitglieder und geladenen Gäste gibt es ein Apéro vor der Turnhalle, begleitet mit Alphornklängen, danach folgen Ansprachen und Unterhaltung.

«In Form einer Laudatio wird die Geschichte unseres Vereins gewürdigt», sagt Hasler. Damals, 1940, kümmerten sich die Frauen während des Kriegs um die Soldatenfürsorge, später engagierten sie sich in der Mütterberatung und Hauspflege, gründeten dann den ersten Kindergarten im Dorf.

Vielseitig engagiert

Der Frauenverein organisiert auch Kurse und Vorträge. Freiwillige betreiben ehrenamtlich die Brockenstube, die Kleiderbörse «Auti Moschti» und das Ofenhaus. Ausserdem betreuen sie jeweils nachmittags die Cafeteria Senevita Aespliz und wirken in der Pulferstube mit.

Wegen des Coronavirus mussten die meisten Anlässe vom Jahresprogramm gestrichen werden. Am 16. September wird wieder mit dem Café littéraire (bereits zum 200. Mal) gestartet, danach folgen Lesungen, ein Schmuckkurs sowie die Skibörse.

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