Illnau-Effretikon schliesst Budget mit Ertragsüberschuss ab
Wie die Stadt Illnau-Effretikon mitteilt, weist das Budget bei einem Steuerfuss von 110 Prozent einen Ertragsüberschuss von 0,3 Millionen Franken auf.

Der Aufwand wächst gegenüber dem Vorjahresbudget um 10,6 Millionen Franken. Bereits im Vorjahr wies das Budget einen Anstieg von 5,5 Millionen Franken auf.
Während im Vorjahresbudget verschiedene Kostentreiber Grund dafür waren, fallen im aktuellen Budgetjahr höhere kantonale Lohnkostenanteile bei Lehrpersonen mit rund zwei Millionen Franken am stärksten ins Gewicht.
Bei der Sonderschulung müssen zudem 0,8 Millionen Franken höhere Schulgelder an private Schulen ausgerichtet werden.
Der Personalaufwand steigt gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Millionen Franken an. Der Sachaufwand steigt gegenüber dem Vorjahr um 1,6 Millionen Franken.
Die Ertragsseite steigt gegenüber dem Vorjahr
Im Bereich Sozialhilfe und im Asylwesen müssen primär als Folge des Ukrainekrieges höhere Miet- und Lebensunterhaltskosten für Asylsuchende und Sozialhilfeempfangende von über zwei Millionen Franken aufgewendet werden.
Die Ertragsseite steigt gegenüber dem Vorjahr um 10,2 Millionen Franken auf 134,9 Millionen Franken.
Bei den Grundstückgewinnsteuern werden drei Millionen Franken und bei den ordentlichen Steuern 2,6 Millionen Franken höhere Erträge erwartet.
Im Asylwesen richtet der Bund wegen der höheren Aufnahmequote einen um 1,4 Millionen Franken höheren Bundesbeitrag aus.
Veränderungen in der Investitionsberechnung
Die gesamten Nettoinvestitionen belaufen sich auf 22 Millionen Franken und entsprechen damit dem Wert des Vorjahres.
Das Finanzvermögen weist Planungs-, Projektierungs- und Erschliessungskosten von total 0,7 Millionen Franken auf.
Die Nettoinvestitionen des Verwaltungsvermögens des steuerfinanzierten Bereichs betragen 18 Millionen Franken.
Die Sanierung und Erweiterung des Kindergartens Chelleracher ist mit 1,7 Millionen Franken im Budget enthalten.
Die Investitionen können zu 33 Prozent selbst finanziert werden
Die Instandsetzung der Garderoben Schulhaus Eselriet und die Sanierung der Brandrietstrasse im Bereich Bahnhof Ost verursachen Kosten von je 1,5 Millionen Franken.
Das neue Feuerwehr- und Werkgebäude ist mit Projektierungs-, Bau- und Erschliessungskosten von total 1,8 Millionen Franken berücksichtigt.
Die Investitionen des Verwaltungsvermögens können zu 33 Prozent aus selbst erwirtschafteten Mitteln finanziert werden. Diejenigen der Eigenwirtschaftsbetriebe können zu 52 Prozent gedeckt werden.
Für den Fehlbetrag ist zusätzliches Fremdkapital erforderlich. Im Budget wird mit einer Erhöhung der langfristigen Schulden um zehn Millionen Franken gerechnet.
Beurteilung des Stadtrates
Das Budget 2024 weist eine hohe aufwandseitige Erhöhung auf, die nur teilweise durch ebenfalls steigende Subventionen und Beiträge gedeckt sind.
Mehreinnahmen bei den ordentlichen Steuern sowie ausserordentlich hohe Grundstückgewinnsteuern tragen dazu bei, die verbleibende finanzielle Lücke in der Erfolgsrechnung zu decken.
Dem gegenüber können die Investitionen nur zu einem kleinen Teil aus selbsterwirtschafteten Mitteln gedeckt werden.
Die Schulden werden stark zunehmen
Rund zwei Drittel der Investitionen sind durch zusätzliches Fremdkapital zu finanzieren.
Aufgrund des hohen Investitionsvolumens im Budgetjahr sowie in den Planjahren ist abzusehen, dass die Schulden innert kurzer Zeit stark zunehmen werden.
Ebenfalls wird die Nettoverschuldung pro Kopf ansteigen.
Eine Verschlechterung der Kennzahlen kann verkraftet werden
Die Stadt hat durch die ausserordentlich hohen Reserven (Eigenkapital, Vorfinanzierung, Finanzpolitische Reserven), die sie sich unter anderem dank der guten Jahresabschlüsse in den vergangenen Jahren anhäufen konnte, ein solides Polster für die Zukunft geschaffen.
Höhere Investitionen, ein Anstieg des Fremdkapitals und eine Verschlechterung der Kennzahlen können mittelfristig verkraftet werden.
Nichtsdestotrotz sind ein haushälterischer Umgang mit den finanziellen Mitteln und eine solide Investitionsplanung (Staffelung der Investitionen) unumgänglich und werden den Stadtrat in den kommenden Jahren beschäftigen.
Eine Erhöhung des Steuerfusses ist möglich
Es kann nicht primär davon ausgegangen werden, dass die höheren Kosten und Investitionen dank höheren Grundstückgewinnsteuern oder anderen ausserordentlichen Erträgen gedeckt werden können.
Je nach Entwicklung der geplanten Investitionen ist zu deren Finanzierung künftig eine Erhöhung des Steuerfusses notwendig.