Der Kanton Luzern schliesst das Durchgangszentrum Rothenburg im Juni 2020 vorzeitig und reduziert damit die Zahl der Asylplätze weiter auf nunmehr 405. Grund dafür ist die sinkende Zahl zugewiesener Asylsuchender. Von der Schliessung sind zwölf Mitarbeiter betroffen.
Luzern
Das Wappen des Kantons Luzern. - Keystone
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Im DGZ Rothenburg brachte der Kanton ab 2016 Flüchtlinge unter, vorgesehen war ein Betrieb bis Ende 2020. Aufgrund der Zuweisungen, des Gesamtbestandes und der Prognosen des Bundes habe man sich entschieden, den Standort frühzeitig aufzugeben, teilte die kantonale Dienststelle Asyl- und Flüchtlingswesen am Mittwoch mit. Für das Zentrum hatte die Genossenschaft Migros Luzern einen Teil des ehemaligen BOA-Areals als Zwischennutzung zur Verfügung gestellt.

Mit der Schliessung des DGZ Rothenburg reduziert der Kanton seine Plätze auf 405. Vor gut einem Jahr waren es noch über 825 Plätze gewesen, seither wurden das Durchgangszentrum Hirschpark Luzern und die Zentren in Oberkirch, Ebikon sowie Geuensee geschlossen.

Zuletzt seien dem Kanton monatlich noch 27 Asylsuchende zugewiesen worden. Zurückzuführen sei dies einerseits auf den generellen Rückgang der Asylgesuche, andererseits auf das neue Asylverfahren, das seit März 2019 in Kraft ist. Seitdem wird nur noch rund ein Drittel der Asylsuchenden im Verfahren auf die Kantone verteilt.

Mit der jüngsten Schliessung will der Kanton Kosten sparen und die Auslastung der übrigen vier Zentren erhöhen. Man habe noch 250 Reserveplätze, die in Zeiten grossen Andrangs innert kurzer Frist bereit seien.

Mit der Schliessung gehen in Rothenburg 9,6 Vollzeitstellen verloren. Zwei der zwölf betroffenen Angestellten hätten bereits intern eine Anschlusslösung gefunden.

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