Wie die Gemeinde Hochdorf berichtet, liegt die Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) für eine optimale Verkehrslösung für Hochdorf und Eschenbach vor.
Gemeindeverwaltung Hochdorf.
Gemeindeverwaltung Hochdorf. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Seit über 40 Jahren ist die Umfahrung von Hochdorf ein Thema. Im November 2014 beschloss der Luzerner Kantonsrat, die Planungsarbeiten für die Talstrasse von Hochdorf nach Eschenbach einzustellen.

Bei diesem Entscheid spielten der Kulturlandverlust und Zweifel an der Akzeptanz des Vorhabens eine wichtige Rolle.

Dieser Entscheid veranlasste die Gemeinde Hochdorf 2015, eine Umfrage bei der Stimmbevölkerung zu tätigen.

Umfrage bestätigt die Notwendigkeit einer Umfahrung

Von den Antwortenden fanden 85 Prozent, dass das Zentrum vom Schwer- und Durchgangsverkehr entlastet werden soll.

78 Prozent sahen die südliche Umfahrung als notwendige Massnahme. Mit 2455 Antworten betrug die Umfragebeteiligung 41,75 Prozent.

Aufgrund des unbestrittenen Handlungsbedarfs wurde 2017 ein Gesamtverkehrskonzept Seetal entwickelt, das sowohl für den motorisierten Verkehr als auch für den ÖV und den Langsamverkehr Verbesserungsmassnahmen skizzierte.

Bestlösung aus Variantenfächer

Mit dieser Grundlage startete 2018 die Dienststelle Verkehr und Infrastruktur (VIF) des Kantons für Emmen Dorf, Eschenbach, Ballwil und Hochdorf Planungsprojekte, um die jeweils optimale Verkehrslösung zu finden.

In Hochdorf und in Eschenbach war eine Zweckmässigkeitsbeurteilung (ZMB) für eine mögliche Umfahrungslösung in Bearbeitung. Ziel der ZMB war, aus einem breiten Variantenfächer die beste Lösung zu ermitteln.

Dafür wurde eine Begleitgruppe mit rund 40 Hochdorfern mit unterschiedlichsten Interessen zusammengesetzt. Die Begleitgruppe hatte eine zentrale Rolle in diesem Prozess.

Der nun vorliegenden Schlussempfehlung des Planungsteams ist ein aufwendiger Bewertungsprozess vorangegangen.

Zwei unterschiedliche Verkehrsszenarien wurden verglichen

Die Bewertung erfolgte mit drei verschiedenen Methoden, berücksichtigte sowohl eine kantonale als auch eine kommunale Gewichtung der Bewertungskriterien und verglich die Varianten in zwei unterschiedlichen Verkehrsszenarien:

einmal ohne zusätzliches Verkehrswachstum (Szenario 2018) und einmal mit einer weiteren deutlichen Verkehrszunahme (Szenario 2040).

Die Variante «Null plus», die unter anderem den ÖV-Ausbau, Verlagerung der Staus vor die Ortseingänge und Tempo 30 vorsieht, liegt bei den meisten Vergleichen vorne.

Als beste Umfahrungsvariante erweist sich die Variante West nah/Süd teilüberdeckt.

Umfahrungen als beste Variante bei Kosten-Nutzen-Analyse

Der Gemeinderat Hochdorf nimmt das Abschneiden von «Null plus» als Bestvariante mit Ernüchterung zur Kenntnis.

Das Zentrum von Hochdorf wird durch viel Schwer- und Durchgangsverkehr belastet.

Mit der Entwicklung des kantonalen Entwicklungsschwerpunktes (ESP) Hochdorf-Römerswil ist eine weitere Verkehrszunahme zu erwarten, die für den Dorfkern nicht mehr zumutbar ist.

Im Sinne seiner Bevölkerung setzt sich der Gemeinderat weiter klar für eine Umfahrungslösung ein.

Das Dorfzentrum muss zwingend entlastet werden

Der Gemeinderat streicht heraus, dass die Umfahrungsvarianten bei der reinen Kosten-Nutzen-Analyse am besten abschneiden.

Es gilt nun, Optionen für Kostenoptimierungen zu prüfen, um die Umfahrungsvariante «West-Nah/Süd teilüberdeckt» weiter zu verfolgen.

Eine gedeckte Linienführung wird favorisiert. Die Gesamtwirkungen im Seetal können in der ZMB nicht vollumfänglich abgebildet werden.

Deshalb wird im Jahr 2023 vom Kanton eine Planungssynthese Seetal durchgeführt.

Gesamtbetrachtung liegt im Herbst 2023 vor

Die Variante «Null plus» und die beste Umfahrungsvariante «West nah/Süd teilüberdeckt» werden dabei einbezogen.

Die beiden Varianten werden darin auf ihr jeweiliges Zusammenwirken mit den Lösungen in den anderen Gemeinden untersucht.

Die Gesamtbetrachtung für das Seetal liegt im Herbst 2023 vor und bildet die Grundlage für die definitiven Entscheide von Regierungs- und Kantonsrat zu den Verkehrslösungen im Seetal.

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