Wie die Gemeinde Huttwil berichtet, passt der Gemeinderat die Abfallgebühren sowie die Grundgebühren per 1. Januar 2023 an.
Der Eingangsbereich des Stadthauses in Huttwil.
Der Eingangsbereich des Stadthauses in Huttwil. - Nau.ch / Simone Imhof
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Seit ein paar Jahren schliesst die Abfallrechnung defizitär ab und auch das Budget 2023 sieht einen Fehlbetrag von über 100'000 Franken vor.

Die Reserven dieser Spezialfinanzierungen haben deshalb stetig abgenommen und betrugen per Ende 2021 noch rund 300'000 Franken.

Diese Reserve wird durch den voraussichtlich ebenfalls stark defizitären Abschluss 2022 weiter geschmälert.

Analyse und Anpassung der Abfallgebühren

Die Baukommission hat sich mit der Analyse der Abfallgebühren befasst. In einem ersten Schritt wurden die Kosten den Sparten Hauskehricht, Grüngut und Grundgebühr zugewiesen.

Die Analyse zeigt, dass der Kostendeckungsgrad bei den Haushaltabfällen lediglich 83 Prozent beträgt beziehungsweise ein Defizit von rund 55'000 Franken verursacht.

Damit die Sparte Hauskehricht ausgeglichen abschliesst, müssen sowohl die Preise für die Kehrichtsäcke wie auch die Preise für die Leerung der Container angepasst werden.

Die Sackpreise 2023 sind auf der Webseite der Gemeinde zu finden.

Die Grüngutgebühren werden angepasst

Die Separatsammlung von Grüngutabfällen soll gefördert werden. Deshalb wird für diese Gebührenart bewusst ein Defizit in Kauf genommen. Dieses wird durch die Grundgebühren gedeckt.

Damit der Kostendeckungsgrad wieder die gemäss Abfallkonzept vorgesehenen 50 Prozent erreicht, müssten die Grüngutgebühren von aktuell 0,18 pro Kilogramm auf 0,20 Rappen pro Kilogramm angepasst werden.

Mit den Grundgebühren werden die nicht klar zuweisbaren Kosten der Abfallentsorgung sowie das Defizit der Grüngutabfuhr finanziert.

Ausgeglichene Ergebnisse werden erreicht

Zu den nicht zuweisbaren Kosten gehören auch diejenigen für die Abklärungen bezüglich der möglichen Sanierung der ehemaligen Abfalldeponie in Schweinbrunnen.

Deshalb hat der Gemeinderat beschlossen, die Grundgebühren von heute 86 Franken pro Haushalt und Gewerbebetrieb auf Franken 99 anzuheben.

Mit diesen Tarifanpassungen können in der Abfallrechnung wieder ausgeglichene Ergebnisse erreicht werden.

Keine Einigung mit dem Entsorgungshof der Heilsarmee

Seit einigen Jahren bietet die Heilsarmee an der Langenthalstrasse ein umfassendes Entsorgungsangebot für verschiedene Abfälle.

Diese Dienstleistung wurde von der Gemeinde mit einer Jahrespauschale von 10'000 Franken abgegolten.

Vor über zwei Jahren wurden Verhandlungen bezüglich einer Anpassung dieser Abgeltung geführt.

Im Herbst 2021 wurde aufgrund der fehlenden Einigung eine Verlängerung des Vertrags um ein Jahr vereinbart.

Massnahmen zur Gewährleistung der Entsorgung

Leider konnte bis heute keine Einigung über die künftige Abgeltung der Leistungen des Entsorgungshofs gefunden werden.

Somit entsteht ab dem 1. Januar 2023 ein vertragsloser Zustand.

Die Gemeinde wird mit den Verantwortlichen des Entsorgungshofs in Verbindung bleiben und eine für beide Seiten gute Lösung anstreben.

Sollten die Verhandlungen nicht zu einer Einigung führen, wird die Gemeinde die nötigen Massnahmen zur Gewährleistung der Entsorgung von Sonderabfällen treffen.

Stand der Verhandlungen

Aufgrund der angestrebten Verhandlungen kann über den Zeitpunkt solcher allfälligen Massnahmen aktuell keine Aussage gemacht werden.

Die Gemeinde wird so rasch als möglich über den Stand der Verhandlungen und die möglichen Anpassungen informieren.

Gemäss Mitteilung der Betreiberin des Entsorgungshofs wird im Hinblick auf die anstehenden Verhandlungen und im Interesse einer für alle Vertragsparteien akzeptablen Lösung vorerst auf die Erhebung einer Abladegebühr verzichtet.

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