Gemeindehaushalt rutscht ins Minus – Steuerfuss bleibt stabil
Herisau rechnet 2026 mit einem Minus von 1,66 Millionen Franken, hält aber am Steuerfuss von 4,1 Einheiten fest. Der Einwohnerrat entscheidet am 10. Dezember.

Wie die Gemeinde Herisau mitteilt, erwartet sie für das kommende Jahr einen Aufwandüberschuss von 1,66 Millionen Franken. Dies bei einem unveränderten Steuerfuss von 4,1 Einheiten. Der Einwohnerrat wird das Geschäft am 10. Dezember abschliessend behandeln.
Der Voranschlag 2026 der Gemeinde Herisau weist einen Aufwandüberschuss von 1,66 Millionen Franken aus. Dieses Ergebnis resultiert aus einem Ertrag von 116,1 Millionen und einem Aufwand von 117,8 Millionen Franken. Der Steuerfuss bleibt mit 4,1 Einheiten gleich wie in den Vorjahren.
Der höchste Aufwandanstieg liegt beim Transferaufwand mit 2,3 Millionen Franken und beim Personalaufwand mit rund 1,8 Millionen Franken.
Mehrkosten in Sozial- und Pflegebereich
Der Transferaufwand steigt aufgrund von Mehrausgaben bei den Ergänzungsleistungen AHV, den Ergänzungsleistungen IV, der Pflegefinanzierung und der ambulanten Krankenpflege. Der Personalaufwand steigt aufgrund der zusätzlichen Stellen in Schule und Verwaltung/Betrieb, der Teuerung und der höheren Arbeitgeberbeiträge an die Pensionskasse.
Wesentlich bessere Ergebnisse gegenüber dem Voranschlag 2025 weisen die Funktionen Steuererträge natürliche Personen (+3,4 Millionen Franken), wirtschaftliche Sozialhilfe (+0,4 Millionen), Raumordnung (+0,2 Millionen) und Gemeindestrassen (+0,2 Millionen) auf.
Investitionen für 17 Millionen Franken
Bei der Investitionsrechnung stehen den Bruttoausgaben von 17 Millionen Franken Investitionseinnahmen von knapp 2,7 Millionen Franken gegenüber. Der budgetierte Netto-Ausgabenüberschuss der Investitionsrechnung beträgt somit 14,3 Millionen Franken.
Die grössten Projekte sind: Wohnheim Kreckel (Sanierungsmassnahmen), Kasernenstrasse 69 (Liegenschaftenstrategie), Tiefbauarbeiten an der Bruggereggstrasse sowie der Bahnhofplatz mit Bushof.
Die Nettoverschuldung steigt vor allem aufgrund der ungenügenden Selbstfinanzierung weiter an, und zwar um rund 7,7 Millionen Franken. Die Nettoschuld pro Einwohnerin und Einwohner steigt damit gemäss Voranschlag auf 4959 Franken. Bis die Grossinvestition Bahnhofplatz mit Bushof ausgeführt ist, ist eine Umkehrung dieser Entwicklung kaum erreichbar.
Selbstfinanzierung bleibt unbefriedigend
Die finanzpolitischen Zielsetzungen des Gemeinderates für die Jahre 2027 bis 2029 werden beim Nettoverschuldungsquotienten und beim Zinsbelastungsanteil erfüllt. Bei der Selbstfinanzierung wird die Vorgabe des Gemeinderats von 50 Prozent in den Jahren 2027 und 2028 nicht erreicht.
Der Gemeinderat hält an seiner Zielsetzung fest, dass ein Antrag auf Erhöhung der Steuereinheiten frühestens erfolgen soll, wenn eine Verschuldung von 5500 Franken pro Einwohnerin und Einwohner erreicht würde.
Der Voranschlag 2026 und die Aufgaben- und Finanzplanung 2027 – 2029 sowie der detaillierte, interaktive Voranschlag können online eingesehen werden. Das Geschäft wird am 10. Dezember vom Einwohnerrat abschliessend behandelt.










