Wie der Walter Zoo mitteilt, war das 2022 für die Wildvogelpflegestation St.Gallen mit 35 Prozent mehr Patienten als im Vorjahr ein betriebsames Jahr.
Junge Vögel
Jungvögel in der Wildvogelpflegestation. - Walter Zoo
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Der Hauptanteil bestand wie bereits im 2021 aus Singvögeln (693 Tiere) und nur ein kleiner Teil aus Greifvögeln und Wasservögeln (26 und 40 Tiere).

Die Hauptsaison, die von April bis August dauert, war sehr intensiv.

In dieser Zeit, die gleichzeitig die Brutsaison vieler Singvögel markiert, wurden sehr viele verwaiste Nestlinge in die Pflegestation gebracht.

Im Vergleich zu 2021 waren die Zahlen der eingelieferten Wildvögel im April, Mai und Juli 2022 fast doppelt so hoch.

Verletzungen sind häufigster Aufnahmegrund

Singvögel wurden meist entweder mit einem Trauma (Verletzung, 52 Prozent) oder als verwaiste Jungvögel (43 Prozent) eingeliefert, nur drei Prozent waren abgemagert.

Die meisten Verletzungen (24 Prozent) wurden durch Angriffe anderer Tiere verursacht.

Doppelt so viele verwaiste Jungvögel

Wurden im 2021 129 verwaiste Jungvögel abgegeben, so waren es 2022 mit 297 Tieren deutlich mehr.

Die meisten Jungvögel waren Nestlinge, (teilweise) noch nackt, die ohne Hilfe ihrer Eltern nicht überleben.

Jungvögel benötigen sehr aufwendige Pflege, vor allem, weil sie mehrmals am Tag zugefüttert werden müssen.

Zusammenarbeit mit anderen Wildvogelpflegestationen

Greifvögel-Einlieferungen gab es deutlich weniger als im Vorjahr und es waren überwiegend erwachsene Vögel.

Die gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Wildvogelpflegestationen spielt hier eine wichtige Rolle, denn je nach Fundort und vorliegendem Problem werden diese an auf Greifvögel spezialisierte oder am Fundort näher gelegene Stationen weitergeleitet.

Entenfamilien auf Wanderschaft

Die Zahl an Wasservögeln hat deutlich zugenommen, verursacht durch drei Stockentenfamilien.

Ab Ende April und im Mai ziehen weibliche Stockenten mit ihren Küken zu nahe gelegenen Gewässern und werden dabei manchmal verletzt oder von ihren Jungen getrennt.

Dann kann es schon mal vorkommen, dass bis zu zehn Entenküken gleichzeitig eingeliefert werden, deren Mutter verletzt oder verschollen ist.

Wildvögel werden wieder ausgewildert

Nur 392 von 759 eingelieferten Vogelpatienten überlebten die ersten 24 Stunden.

Nur etwas mehr als die Hälfte der Tiere (52 Prozent) überleben (2021 waren es 46,5 Prozent), da die Vögel oft in sehr schlechtem Zustand eingeliefert werden.

Viele Wildvögel sind entweder verwaiste Jungvögel, die oft stark unterkühlt sind oder schwer verletzte Tiere, die kaum Überlebenschancen haben.

Zwei Drittel (62 Prozent) der Vögel, die die ersten 24 Stunden überstanden haben, konnten ausgewildert werden (2021 waren es 48 Prozent).

Aufklärung der Bevölkerung ist eine wichtige Aufgaben

Über das ganze Jahr hinweg wurden 1422 telefonische Beratungen geführt.

Die Information und Aufklärung der Bevölkerung sind wichtige Aufgaben der Wildvogelpflegestation.

In der Hälfte der Fälle (49 Prozent) wurde vereinbart, dass der Vogel in die Station gebracht werden sollte.

Auf freiwillige Helfer angewiesen

Die hohe Saisonalität führte dazu, dass das Arbeitsaufkommen ungleichmässig zwischen Sommer und anderen Jahreszeiten verteilt war, was die Personalbereitstellung knifflig machte.

Mehr als drei Viertel der Wildvögel (76 Prozent) kamen in der Zeit von Mai bis August in die Station.

Die Spitze des Jahres war erreicht, als 70 Wildvögel gleichzeitig in der Station gepflegt wurden.

Das konnte nur durch mehrere Mitarbeitende des Walter Zoos und freiwillige Helfer bewältigt werden.

Grosse Artenvielfalt bei den Patienten

Es wurden Vögel aus 62 Arten behandelt, vom Uhu bis zum Wintergoldhähnchen und vom Eisvogel bis zur Wasserralle.

Es wurden viele verschiedene Vögel mit sehr unterschiedlichen Ansprüchen gepflegt.

Ohne die tatkräftige Unterstützung des Freiwilligen-Teams ist die Versorgung der vielen Wildvögel nicht möglich.

Tierpfleger und das veterinärmedizinische Team vom Walter Zoo können auf viele Helfer zählen.

Wildvogelpflegestation wird durch Spenden finanziert

Getragen und finanziert wird die Station durch die Stiftung Wildvogelpflegestation St.Gallen, welche auf Spenden angewiesen ist.

Damit der Betrieb der Station gewährleistet werden kann, ist die Stiftung auf Spenden angewiesen.

Die Wildvogelpflegestation St.Gallen ist eine gemeinnützige Institution, die ihre Dienstleistungen kostenlos zur Verfügung stellt.

Nur dank grosszügiger Gönner ist dies möglich. Zuwendungen an die Wildvogelpflegestation können im Kanton von den Steuern abgezogen werden.

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