Kantonsspital Glarus: Es wird Entlassungen geben!
In den kommenden beiden Jahren muss das Kantonsspital Glarus ein Defizit von 13 Millionen Franken ausgleichen. Um Kündigungen führt kein Weg herum.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Kantonsspital Glarus muss in den kommenden Jahren drastisch sparen.
- Die Spitalleitung prognostiziert ein Defizit von 13 Millionen Franken.
- Ein Mittel zur Kostenreduzierung werden Entlassungen sein.
Das Kantonsspital Glarus steht vor finanziellen Herausforderungen. CEO Stephanie Hackethal prognostiziert ein Defizit von 13 Millionen Franken und sieht keine andere Möglichkeit als Personalabbau. «Wir kommen nicht um Entlassungen herum», sagt sie laut «Südostschweiz».
In einem Brief an die Mitarbeiter des Spitals erläutert Hackethal die düstere finanzielle Prognose. Sie rechnet mit einem Minus von fast sechs Millionen Franken bis Ende dieses Jahres. Auch für die nächsten zwei Jahre sehe sie schwarz.
Verschiedene Faktoren haben laut Hackethal zu dieser Situation geführt: der Wegfall der Sondereinnahmen durch Covid, weniger stationäre Patienten sowie Lohnerhöhungen und Teuerungsausgleiche. Diese schlagen dieses Jahr mit 5,5 Millionen Franken zu Buche. «Wir haben letztlich zu viele Betten und Mitarbeitende», stellt sie fest.
Mögliche Massnahmen zur Kostenreduktion
Um das Defizit in den Griff zu bekommen, prüft das Kantonsspital alle Investitionen sowie laufenden Ausgaben. Geplant ist auch eine Reduzierung der Kapazitäten. Zudem sollen Kooperationen mit Partnerorganisationen im Gesundheitswesen ausgebaut werden. Details dazu oder ob Abteilungen geschlossen werden müssen, wurden jedoch nicht genannt.
Trotz all dieser Massnahmen wird laut Hackethals Einschätzung eine Personalreduktion unvermeidlich sein: «Wir müssen den Personalbestand verkleinern. Stand heute werden wir auch nicht um Entlassungen herumkommen, weil die Personalreduktion durch die normale Fluktuation nicht ausreichen wird.»
Wie viele Mitarbeiter und welche Abteilungen betroffen sein werden, wurde noch nicht bekannt gegeben. Die Entlassungen sind jedoch für das nächste Jahr geplant.
Finanzielle Herausforderungen trotz positivem Abschluss 2022
Trotz einem positiven Abschluss von 1,1 Millionen Franken im Jahr 2022 steht das Kantonsspital vor finanziellen Schwierigkeiten. Bereits im Mai wurde angekündigt, dass aufgrund von Lohnerhöhungen in den nächsten zwei Jahren mit negativen Jahresabschlüssen zu rechnen ist.
Diese Situation ist kein Einzelfall: Ende September kündigte der Verwaltungsrat der vier St. Galler Spitalverbunde den Abbau von 440 Vollzeitstellen an, um die jährlichen Ausgaben um 60 Millionen Franken zu reduzieren.