Kantonale Gesetze prägen das Budget 2023 von Glarus
Wie die Gemeinde Glarus berichtet, wurde für 2023 mit einem Aufwandsüberschuss in Höhe von 1,71 Millionen Franken budgetiert.

Der Gemeinderat hat das Budget 2023 zuhanden der Gemeindeversammlung vom November mit einem Gesamtertrag von 75,63 Millionen Franken und einem Gesamtaufwand von 77,33 Millionen Franken verabschiedet.
Daraus resultiert ein Aufwandüberschuss von 1,71 Millionen Franken.
Die Budget-Erfolgsrechnung 2023 ist geprägt vom per 1. Januar 2023 in Kraft tretenden neuen kantonalen Pflege- und Betreuungsgesetz und vom revidierten kantonalen Finanzhaushaltgesetz.
In der Investitionsrechnung sind für das Jahr 2023 Nettoinvestitionen von 20,46 Millionen Franken budgetiert.
Steuererträge gehen zurück
Der grösste Anteil der Investitionen liegt in den Bereichen Tiefbau (Strassen, Werkleitungen), Freizeit und Sport sowie Liegenschaften.
Aufgrund der Gesetzesanpassungen reduzieren sich zwar der Abschreibungsaufwand und der Transferaufwand, die Steuererträge gehen jedoch aufgrund des reduzierten Steuerfusses ebenfalls zurück.
Hinzu kommt ein höherer Personalaufwand aufgrund des den Mitarbeitenden zu gewährenden Teuerungsausgleichs, weiterer Lohnentwicklungsmassnahmen sowie zusätzlicher Stellen in den Bereichen Schule und Tagesstrukturen.
Senkung des Gemeindesteuerfusses um 5 Prozent
Die Gemeinde Glarus verfügt über eine stabile Bilanz sowie einen tragbaren Fremdkapitalbestand.
Deshalb ist es nach Auffassung des Gemeinderats verkraftbar, im Jahr 2023 trotz hoher Investitionen und einiger angestiegener Aufwandspositionen den Gemeindesteuerfuss um 5 Prozent zu senken und im Jahr 2023 erneut einen vollständig durch das Eigenkapital gedeckten Aufwandüberschuss zu verzeichnen.
Der Gemeinderat will damit die aufgrund des neuen Pflege- und Betreuungsgesetzes eintretende Erhöhung des Kantonssteuerfusses um 5 Prozent ausgleichen.
Auf diese Weise lässt sich der eingeschlagene Weg der Bevölkerung und der Wirtschaft in der Gemeinde Glarus bei moderater Steuerbelastung mit motivierten und kompetenten Mitarbeitenden gute und zeitgemässe Dienstleistungen und Infrastrukturen zu bieten, weiter beschreiten.
Die finanzielle Lage der Gemeinde Glarus bleibt herausfordernd
Die integrierte Aufgaben- und Finanzplanung 2024 bis 2026 zeigt nach einer möglichen Erhöhung des Gemeindesteuerfusses (eventuell Bausteuer) für das Jahr 2024 einen Ertragsüberschuss.
Ab dem Jahr 2025 resultieren hingegen wieder negative Ergebnisse. Der Selbstfinanzierungsgrad liegt im Budget 2023 bei 8 Prozent.
Er dürfte aber in den kommenden Jahren bei einem voraussichtlichen Investitionsvolumen von 13 Millionen Franken in geringem Masse wieder ansteigen.
Nettoschuld pro Einwohner steigt
Allerdings wird die Nettoschuld pro Einwohner ebenfalls weiter ansteigen.
Sie liegt mit 1187 Franken bereits ab dem Budgetjahr 2023 nicht mehr innerhalb des vom Gemeinderat definierten Zielbands.
Der Gemeinderat wird deshalb zeitnah Massnahmen ergreifen, um die finanzpolitischen Ziele, insbesondere jene bezüglich Verschuldung und Selbstfinanzierung, in den kommenden Jahren zu erreichen.