Curling Club Glarus: Der Club wächst, die Halle bröckelt
Der Curling Club Glarus feiert sportliche Erfolge wie nie zuvor – doch eine dringend nötige Hallensanierung stellt den Verein vor grosse finanzielle Hürden.

Wie der Curling Club Glarus berichtet, blickte der Club mit berechtigtem Stolz an seiner 72. Hauptversammlung auf ein sportlich überragendes Jahr zurück. Präsident Hansjörg Schneider führte seine erste Versammlung speditiv durch den Abend und lobte unter anderem die nationalen und internationalen Erfolge.
Doch trotz aller Euphorie stand ein ernstes Thema über dem Abend – die notwendige Sanierung der Clubhalle.
Sportliche Glanzlichter mit internationaler Strahlkraft
Besonders viel Anerkennung erhielt das Team Hösli mit Skip Marco Hösli, Philipp Hösli, Justin Hausherr und Simon Gloor. Die talentierte Truppe erreichte nicht nur den hervorragenden zweiten Platz an der Schweizer Elitemeisterschaft, sondern katapultierte sich mit konstant starken Leistungen an nationalen und internationalen Turnieren auf Platz neun der Weltrangliste – ein historischer Meilenstein für den Club.
Auch Martin Rios, Olympia-Medaillengewinner und Aushängeschild des Clubs, belegte an der Schweizer Meisterschaft im Open-Air den zweiten Rang.
Aufschwung im Clubleben – von der Küche bis zum Nachwuchstraining
Der Club profitiert aber nicht nur von sportlichem Erfolg, sondern auch von einem regen Vereinsleben. Verschiedene Turniere wurden mit hoher Qualität organisiert und zogen zahlreiche Teams aus allen Regionen an.
Ein besonderes Lob erhielt auch das Curling-Stübli mit der engagierten Leitung von Mirvat Lahdo, welche für kulinarische Erlebnisse sorgte – ein Grund mehr, warum der Curling Club Glarus inzwischen auch für Firmenanlässe und Gastvereine eine beliebte Adresse ist.
Erfreulich auch die Entwicklung im Nachwuchsbereich: Mit mittlerweile 25 Kindern und Jugendlichen zählt der Club so viele junge Curling-Begeisterte wie noch nie – ein klares Zeichen für die wachsende Attraktivität des Sports in der Region.
Dank und Ehrungen für langjähriges Engagement
Traditionell wurden an der Versammlung auch verdiente Mitglieder geehrt. Nachwuchstrainer Urs Guler wurde für sein zehnjähriges Engagement gewürdigt – sein Engagement hat wesentlich zur Entwicklung der Kinder beigetragen.
Ebenfalls herzlich gedankt wurde Corinta Kubli, die nach dem Curling-Stübli über viele Jahre hinweg die Hallenreservationen koordinierte.
Die zentrale Herausforderung: Sanierung der Curlinghalle
Trotz aller positiven Entwicklungen stand ein Thema im Mittelpunkt: die dringend notwendige Sanierung der Curlinghalle Glarus. Präsident Hansjörg Schneider motivierte die Mitglieder mit den Worten: «Jede Curlerin und jeder Curler muss einen Sondereffort leisten».
Die geschätzten Kosten für die umfassende Gesamtsanierung der Curlinghalle belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Franken – eine Summe, die den Club vor eine enorme finanzielle Herausforderung stellt. Ohne diese Investition, so der Vorstand, sei der Fortbestand des Curlingbetriebs im Glarnerland langfristig nicht gesichert.
Erste Gespräche mit der öffentlichen Hand und Sponsoren laufen bereits, aber es braucht breite Unterstützung, um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen.
Ausblick mit Zuversicht – aber auch mit klarem Handlungsbedarf
Der Curling Club Glarus steht an einem Wendepunkt. Sportlich so erfolgreich wie nie, gesellschaftlich breit abgestützt und in der Region verankert – doch die Infrastruktur droht zum limitierenden Faktor zu werden.
Mit vereinten Kräften und dem Rückhalt der Bevölkerung könnte ein neuer Abschnitt in der bald 75-jährigen Clubgeschichte eingeläutet werden. Die Leidenschaft der Mitglieder und der wachsende Erfolg geben allen Grund zur Hoffnung – doch der Weg dorthin ist steinig und verlangt jetzt entschlossenes Handeln.