Bund genehmigt Glarner Richtplan Verkehr und Tourismus
Der Bundesrat hat die Teile Verkehr und Tourismus des Glarner Richtplans genehmigt. Gelobt werden die Ziele beim Verkehr.

Der Kanton Glarus lege in der Verkehrspolitik den Fokus auf den Erhalt und die effiziente Nutzung der vorhandenen Infrastrukturen, teilte der Bund am Mittwoch, 17. August 2022, mit. «Diese Stossrichtungen für die Weiterentwicklung von Verkehr und Mobilität decken sich mit den Zielen des Sachplans Verkehr des Bundes», heisst es dazu zustimmend.
Konkret will der Kanton die Bahnverbindung zwischen Ziegelbrücke und Linthal stärken und die Umsteigepunkte in Näfels-Mollis, Glarus und Schwanden weiterentwickeln. Weiterentwickelt soll auch der ausserkantonale Bahnhof Ziegelbrücke an der Grenze mit dem Kanton St. Gallen werden. Zudem soll der motorisierte Individualverkehr auf die Hauptachsen gelenkt werden.
Kritik im Bereich Tourismus
Kritischere Töne vom Bund gab es zum Tourismus-Teil des Richtplanes. In der Erweiterung des Intensiverholungsgebietes Braunwald befänden sich kantonal geschützte Flachmoore sowie eine geschützte Magerwiese.
Durch den geplanten Golfplatz «wäre ein Qualitätsverlust dieser Schutzgebiete wahrscheinlich», heisst es im Prüfungsbericht des Bundesamtes für Raumentwicklung (ARE). Der räumliche Konflikt zwischen Schutzinteressen und dem Interesse an der Erweiterung müsse im Richtplan bereinigt werden.
Eine Absage erteilt der Bund einer Verbindungsbahn aus dem Skigebiet Elm zum Vorab im Wintersportgebiet Flims-Laax-Falera. «Das Projekt sollte durch den Kanton nicht weiterverfolgt werden», heisst es dazu im Prüfungsbericht. Für die Bahn müsste eine bisher unversehrte Geländekammer – die Bergflanke des Vorabs – erschlossen werden.
«Bei der Linienführung im Richtplan hat der Bund sehr grosse Vorbehalte an der Genehmigungsfähigkeit des Projektes», erklärte der zuständige ARE-Richtplanleiter Martin Lenhard der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Eine in jüngster Zeit im Glarnerland kolportierte neue Linienvariante sei hingegen nicht Gegenstand der Prüfung gewesen, betonte er.
Verbindung der Gebiete Elm und Laax verbleibt auf Stufe Vororientierung
Die Verbindung der Skigebiete von Elm und Laax ist weder im Kanton Glarus noch in Graubünden über das Stadium einer Vision hinaus. Im Glarner Richtplan ist sie auf der tiefsten Entwicklungsstufe festgehalten, als sogenannte Vororientierung. Für diese Stufe ist eine Genehmigung des Bundes nicht erforderlich, es bleibt bei einer Einschätzung.
Die Glarner Regierung ist mit der Genehmigung der Richtplanteile Verkehr und Tourismus zufrieden. «Aus Sicht des Kantons Glarus ist dieser Bundesratsentscheid sehr erfreulich», liess sich Kaspar Becker, Vorsteher des Departements Bau und Umwelt (Mitte), in einer Mitteilung zitieren. Der Kanton verfüge nun über ein aktuelles räumliches Steuerungsinstrument.