Die Gesamterneuerung des knapp sechs Kilometer langen Kerenzerbergtunnels auf der Autobahn A3 am Walensee ist einen grossen Schritt weiter.
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Kerenzerberg im Glarus Nord mit Blick auf Nieder- und Oberurnen sowie auf die Linth Ebene im Hirzli. - Nau.ch / Simone Imhof
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Am Mittwochvormittag, 28. September 2022, erfolgte tief im Berg der Durchstich des neuen, 5504 Meter langen Sicherheitsstollens.

Der Bau des Sicherheitsstollens ist eine der Hauptmassnahmen bei der Gesamterneuerung des fünftlängsten Strassentunnels der Schweiz.

Der Stollen mit den Dimensionen eines Tunnels wird als Fluchtweg und als Abluftkanal dienen.

Bisher verfügt der Kerenzerbergtunnel ausser einem Fluchtstollen in der Tunnelmitte über keine weiteren Notausgänge.

Richtung St. Galler Rheintal, Chur und Tessin

Der zweispurige Tunnel wird ausschliesslich in südlicher Richtung befahren, in Richtung St. Galler Rheintal, Chur und Tessin.

Er ist Teil der Gotthard-Ausweichstrecke über den San Bernardino.

Der Gegenverkehr nach Zürich führt am Ufer des Walensees entlang, wechselweise in Galerien, kurzen Tunneln und offenen Strecken.

Seit 202 wird eine Sanierung durchgeführt

Seit seiner Eröffnung im Jahr 1986 wurden am Kerenzerbergtunnel laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) keine grösseren Instandsetzungen durchgeführt.

Um das Bauwerk den heutigen Normen anzupassen und sicherer zu machen, wird seit 2020 eine umfangreiche Sanierung durchgeführt.

Nach der Fertigstellung des Sicherheitsstollens voraussichtlich im Jahr 2024 werden umfangreiche Instandsetzungsarbeiten am Autobahntunnel durchgeführt.

Die Bausubstanz wird saniert und die Betriebs- und Sicherheitstechnik wird erneuert.

Verschiedene Streckensperrungen sind nötig

Der Bau des Sicherheitsstollens hat laut dem Bundesamt für Strassen Astra keine Auswirkungen auf den Verkehr auf der Nationalstrasse.

Für die Instandsetzung des bestehenden Autobahntunnels sind hingegen verschiedene Streckensperrungen notwendig, hauptsächlich in der Nacht.

Der Verkehr wird während der Sperrzeiten auf der Seestrecke geführt.

Tunnel des Nationalstrassennetzes sicherheitstechnisch aufrüsten

Das Astra rechnet mit Gesamtkosten von 436 Millionen Franken, wovon 240 Millionen auf den Bau des Sicherheitsstollens entfallen. Das Grossprojekt soll 2026 abgeschlossen werden.

Hintergrund des Vorhabens sind laut dem Astra nicht zuletzt die verheerenden Tunnelbrände im Montblanc- und im Gotthard-Strassentunnel, welche um die Jahrtausendwende eine erhebliche Anzahl an Todesopfern forderten.

Der Bund ist seither bestrebt, die Tunnel des Nationalstrassennetzes sicherheitstechnisch aufzurüsten.

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