Rechnung 2018 besser als budgetiert
Rechnung 2018 besser als budgetiert

Grundstückgewinnsteuern und Sparanstrengungen führten zum guten Ergebnis
Die Jahresrechnung 2018 weist einen Ertragsüberschuss von Fr. 224'497.90 aus und schliesst damit um Fr. 575'000.00 besser ab als budgetiert. Verschiedene Sparanstrengungen und überdurchschnittlich hohe Grundstückgewinnsteuern führten zum guten Rechnungsergebnis. Trotzdem bleibt die Finanzlage angespannt. Die Jahresrechnung schliesst in der Laufenden Rechnung bei einem Aufwand von Fr. 20‘854‘906.92 und Erträgen von Fr. 21‘079‘404.82 mit einem Ertragsüberschuss von Fr. 224‘497.90 ab. Gegenüber dem Budget, welches mit einem Aufwandüberschuss von Fr. 350‘000.00 rechnete, schliesst die Rechnung 2018 um rund Fr. 575‘000.00 besser ab. Im Rechnungsergebnis sind Fr. 500’000.00 an zusätzlichen Abschreibungen enthalten.
Erfolgsrechnung
Die rund 7.63 Millionen Franken budgetierten Steuererträge wurden um rund Fr. 588‘000.00 (-7.7 %) verfehlt. Der geschätzte einfache Staatssteuerertrag zu 100 % wurde nicht erreicht und auch die Steuererträge aus früheren Jahren sind um rund Fr. 319‘000.00 tiefer ausgefallen. Die Nach- und Strafsteuern sind um rund Fr. 19‘000.00 gesunken. Nur bei den Quellensteuern ist der Ertrag um rund Fr. 10‘000.00 gestiegen. Der Trend der letzten Jahre mit rückläufigen Steuererträgen wurde nicht gestoppt und auch im Vergleich zum Kantonsdurchschnitt entwickelte sich die Steuerkraft in Geroldswil rückläufig. Dies führte dazu, dass Geroldswil erstmals im Jahr 2015 und zuletzt auch für das Jahr 2019 einen Zuschussbeitrag aus dem Finanzausgleich erhalten wird. Zum guten Abschluss verhalfen die Fr. 2‘755‘000.00 Erträge aus Grundstückgewinnsteuern (+Fr. 1‘555‘000.00). Die 59 veranlagten Handänderungen führten in 20 Fällen zu einer Grundstückgewinnsteuer. Einsparungen in der Höhe von über einer halben Million Franken führten ebenfalls zum besseren Rechnungsabschluss. Dazu zählen unter anderem Minderaufwendungen von rund Fr. 172'000.00 für Unterhalts-, Energie- und allgemeine Betriebskosten in den Verwaltungs-, Finanzliegenschaften, Fr. 152'000.00 für Unterhalt und Betrieb der Gemeindestrassen, weitere Fr. 103'000.00 Sachaufwand in verschiedenen Bereichen. Auch beim Personalaufwand sind rund Fr. 50'000.00 weniger Kosten für Besoldungen und Sozialleistungen angefallen. Wegen dem grösserem Fremdkapitalbedarf sind rund Fr. 88'000.00 mehr Passivzinsen zu verzeichnen. Die durchschnittliche Zinsbelastung für die 39 Millionen Franken Darlehen mit unterschiedlichen Laufzeiten beträgt 0.78 %. Im Weiteren sind weniger hohe Unterhaltskosten und Investitionen für die Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung u.a. der Grund für die geringere Entnahme aus Spezialfinanzierungen in der Höhe von rund Fr. 476'000.00. Diverse Rückerstattungen aus Dienstleistungen im Betrag von rund Fr. 355'000.00 verbessern das Ergebnis. Wie schon in den Vorjahren gehören die Gesundheits- und Sozialkosten zu den grössten Ausgabenposten. Diese praktisch nicht lenkbaren Kosten verschlingen mittlerweile netto fast 6.0 Millionen Franken jährlich. Das sind genau 1.1 Millionen Franken mehr als noch vor fünf Jahren. Das wäre finanziell zu verkraften, wenn parallel dazu auch die Steuererträge in etwa gleicher Höhe zugenommen hätten. Dem ist aber nicht so, denn die ordentlichen Steuererträge betragen im Jahr 2018 rund 7.0 Millionen Franken, das ist genau gleich viel wie vor fünf Jahren. Die beiden kostentreibenden Bereiche Gesundheit und Soziale Wohlfahrt sind deshalb grösstenteils der Grund für die angespannte Finanzsituation.
Investitionsrechnung Verwaltungsvermögen
Die Investitionsrechnung im Verwaltungsvermögen schliesst bei Ausgaben von Fr. 1‘653‘373.20 und Einnahmen von Fr. 1‘341‘266.28 mit Nettoinvestitionen von Fr. 312‘106.92 ab. Insgesamt wurden rund Fr. 550‘000.00 weniger investiert als geplant. Für die Dachsanierung des Hallenbads wurden Fr. 260‘000.00 budgetiert, nach nochmaliger Überprüfung wurde festgestellt, dass mit der Sanierung noch so lange zugewartet werden kann, bis der Umbau des Hotels ausgeführt wird. Für das Sanierungsprojekt Erweiterung Seniorenzentrum im Morgen hat der Zweckverband Fr. 500‘000.00 mit einem Gemeindeanteil zulasten Geroldswil von Fr. 110‘000.00 budgetiert. Das Sanierungsprojekt wurde zurückgestellt. Die Investitionsrechnung schliesst mit Kosten von Fr. 55‘000.00 ab und der Anteil Geroldswil beträgt rund Fr. 12‘000.00. Aufgrund von Koordinationsarbeiten mit anderen Projekten mussten Vorleistungen für die Sanierung Fahrweidstr. „Süd“ und für den Projektierungsauftrag Sanierung Fahrweidstrasse vorgezogen werden. Auch mussten verschiedene Wasserversorgungsleitungen aufgrund von Koordinationsarbeiten mit der Limeco vorgezogen werden.
Investitionsrechnung Finanzvermögen
Die Investitionsrechnung im Finanzvermögen schliesst mit einer Nettoveränderung von Fr. 6‘009‘284.03 ab. Für das Überbauungsprojekt Baufeld Ost im Zentrum hat das Stimmvolk am 21. Mai 2017 dem Baukredit in der Höhe von 34 Millionen Franken zugestimmt. Im Berichtsjahr sind Kosten von rund 5.7 Millionen Franken angefallen. Für einen Studienauftrag im selektiven Verfahren für das Baufeld Hotel und die anschliessende Planung der Umnutzung des Hotel Geroldswil in altersgerechten Wohnraum, der Neugestaltung des Erdgeschosses mit einem neuen Gemeindesaal, einem Gastronomiebetrieb sowie Gewerbe- und Dienstleistungsräume und einem rückwärtig gelegenen Ergänzungsbau mit Familienwohnungen hat die Gemeindeversammlung am 4. Dezember 2017 ein Projektierungskredit in der Höhe von Fr. 1‘946‘000.00 bewilligt. Im Berichtsjahr sind Kosten in der Höhe von rund Fr. 368‘000.00 angefallen.
Bilanz
Die Bilanz weist Aktiven und Passiven in der Höhe von Fr. 70‘769‘961.64 aus. Das Eigenkapital hat sich von Fr. 16'371'986.52 (Stand 1. Januar 2018) um den Ertragsüberschuss von Fr. 224'497.90 auf Fr. 16‘596‘484.42 erhöht.
Aktuelle Finanzlage und Ausblick
Dank verschiedenen Sparanstrengungen und den überdurchschnittlich hohen Grundstückgewinnsteuern hat sich die Erfolgsrechnung in den vergangenen Jahren etwas stabilisiert. Gemäss Budget 2019 sowie der Finanz- und Aufgabenplanung 2018 bis 2022 muss aber künftig mit einer ungenügenden Selbstfinanzierung gerechnet werden, obwohl das Investitionsvolumen im Verwaltungsvermögen eher tief ist. Dank der Steuerfusserhöhung wird in der Planperiode der Ausgleich der Erfolgsrechnung erreicht. Mit der Einführung von HRM2 per 1. Januar 2019 dürfte zudem die Abschreibungsbelastung etwas tiefer ausfallen. Im Investitionsbereich liegt der Fokus in den nächsten zwei bis drei Jahren in der Realisierung der Bauprojekte Baufeld Ost sowie Baufeld Hotel. Dieses Finanzprojekt zeigt Auswirkung auf die Bruttoverschuldung, belastet aber grundsätzlich die Erfolgsrechnung nicht. Im Gegenteil, ab Fertigstellung wird die Erfolgsrechnung bei Vollvermietung entlastet und die verzinslichen Bruttoschulden sollen wieder reduziert werden. Gemäss § 128 Abs. 2 Gemeindegesetz wird die Jahresrechnung innerhalb von sechs Monaten nach Ablauf des Rechnungsjahres genehmigt. Der Gemeinderat hat die Jahresrechnung 2018 der Politischen Gemeinde am 9. April 2019 genehmigt und zuhanden der Gemeindeversammlung vom 3. Juni 2019 verabschiedet. Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger werden ersucht, dem Antrag zuzustimmen.