Der Grosse Rat beschloss bereits einen Kredit für den Bahnausbau von 61 Millionen Franken. Gegen den Willen der Regierung, die von einem Überangebot spricht.
Regio-S-Bahn
Eine Regio-S-Bahn. (Symbolbild) - keystone
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Das Aargauer Volk entscheidet in einer Abstimmung über den Ausbau des Bahnangebots der Regio-S-Bahn Stein-Säckingen-Laufenburg.

Gegen den Willen des Regierungsrats beschloss der Grosse Rat einen Kredit für den Bahnausbau von 61 Millionen Franken.

Das Parlament hiess den Kredit am Dienstag, 17. Jauar 2022, auf Antrag von Grossrat Werner Müller (Mitte, Wittnau) mit 91 zu 43 Stimmen gut.

Entscheidung über den Bahnausbau fällt das Volk

Auf Antrag der FDP beschloss der Grosse Rat danach das sogenannte Behördenferendum, dies mit 47 Stimmen (35 Stimmen wären notwendig gewesen).

Damit wird das Volk über den Bahnausbau im unteren Fricktal entscheiden.

Das Ziel ist es, das Bahnangebot der Regio-S-Bahn Stein-Säckingen-Laufenburg zu verdichten. Im Raum steht ein Halbstundentakt.

Der Regierungsrat wollte auf den Bahnausbau verzichten.

Keine Beteiligung des Bundes an Infrastruktur-Ausbau

Die Kosten seien gemessen an der Leistung zu hoch, hielt Baudirektor Stephan Attiger (FDP) fest.

Der Bund werde nichts an den Infrastrukturausbau bezahlen. Es sei nicht gut, wenn der Kanton in die Bresche springe.

Der Bund sprach bei diesem Bahnausbau von einem «Überangebot».

Die Abgeltungen des Kantons Aargau für den Öffentlichen Verkehr werden sich zudem um 1,9 Millionen Franken pro Jahr erhöhen, wie aus der Botschaft hervorgeht.

Busangebot wird als Übergangslösung ausgebaut

Einstimmig beschloss der Grosse Rat zuvor, das Busangebot zwischen Stein-Säckingen und Laufenburg als Übergangslösung auszubauen.

Die bürgerlichen Fraktionen wiesen darauf hin, dass man das Wünschbare vom Machbaren unterscheiden müsse.

Die Buslösung sei nur ein erster Schritt, hiess es bei der SP.

ÖV-Kosten für Kanton erhöhen sich um 1,9 Millionen Franken

Vertretende des unteren Fricktals beklagten, dass die Region beim öffentlichen Verkehr im Vergleich zu anderen Aargauer Regionen benachteiligt sei.

Demnach müsse das Bahngebot am Rhein bis nach Basel ausgebaut werden.

Der Kanton rechnet, dass das Angebot mit dem Shuttle-Bus rund zwei Millionen Franken pro Jahr kosten wird. Die Einnahmen werden auf knapp 100'000 Franken geschätzt.

Die Differenz von 1,9 Millionen Franken wird der Kanton bezahlen.

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