Stipendium führt Kunstschaffende 2026 nach Genua
Die Stadt Freiburg vergibt 2026 erneut eine Künstlerresidenz in Genua. Gleichzeitig wird Jeremy Dafflon als Stipendiat ein halbes Jahr in Buenos Aires arbeiten.

Wie die Stadt Freiburg berichtet, schreibt sie eine dreimonatige Künstlerresidenz in Genua (Italien) ab dem 1. Juni 2026 aus. Bewerbungen werden bis zum 24. August 2025 entgegengenommen.
Der Freiburger visuelle Künstler Jeremy Dafflon wird ab dem 1. Januar 2026 eine sechsmonatige Künstlerresidenz in Buenos Aires verbringen.
Atelier bietet Raum für kreatives Schaffen in Genua
Im Rahmen der Städtekonferenz Kultur (SKK) bietet die Stadt Freiburg vom 1. Juni bis zum 31. August 2026 eine Künstlerresidenz in Genua an. Die Künstlerin oder der Künstler wird sich ein Wohnatelier mit einem Kunstschaffenden aus Uster (ZH) teilen.
Die Residenz ist mit einem Stipendium von 5000 Franken verbunden, das von der Stadt Freiburg ausbezahlt wird. Chiara Bertin war 2022–2023 die erste Freiburger Künstlerin, die das Atelier in Genua nutzte.
Die Künstlerresidenz steht professionellen Kunstschaffenden offen, die in der Stadt Freiburg wohnhaft sind oder enge Beziehungen zu den Kulturkreisen der Stadt pflegen. Es sind alle künstlerischen Disziplinen willkommen, das Atelier eignet sich jedoch nicht für die Ausübung lauter Musik.
Bewerbungsfrist endet am 24. August 2025
Die Bewerbungen können bis zum 24. August 2025 eingereicht werden. Sie müssen unter anderem eine Präsentation der Künstlerin oder des Künstlers sowie ein Projektdossier enthalten.
Die Auswahl der Preisträgerin bzw. des Preisträgers durch eine Jury, die sich aus Mitgliedern des Kulturamts sowie Expertinnen und Experten aus dem Kulturbereich zusammensetzt, findet Ende September 2025 statt.
Residenz in Buenos Aires im Quartier La Boca
Der 29-jährige Künstler Jeremy Dafflon wird sich vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2026 im Quartier La Boca in Buenos Aires aufhalten. In seinem Projekt «Retratos» verbindet er soziale Beobachtung mit malerischer Erkundung, um eine Reihe von gemalten und gezeichneten Porträts von Menschen zu schaffen, denen er in der argentinischen Hauptstadt begegnet.
Mit diesem intimen, mobilen Format möchte der Künstler ausserdem Erzählfragmente festhalten, um daraus ein visuelles und narratives Reisetagebuch zu erstellen, das er später veröffentlichen will.
Jeremy Dafflon absolvierte seine Ausbildung in Fotografie am Eikon in Freiburg sowie an der Haute École d’art et de design in Genf. Seit 2022 widmet er sich seinem Schaffen und arbeitet mit der in Berlin ansässigen Kunstgalerie Peres Projects zusammen.
Jury lobt Originalität und Qualität
Er stellt als Einzelkünstler oder in Kollektivausstellungen in Seoul und in der ganzen Schweiz aus. Bis zum 24. Mai 2025 wurden seine Arbeiten auch in einer gemeinsamen Ausstellung mit der Künstlerin Azize Ferizi in Friart gezeigt.
Jeremy Dafflons evokative und zugleich subversive Bildsprache schildert Schimären: Kreaturen irgendwo zwischen Mann, Frau, Tier, Erwachsenem und Kind. Inspiriert von der klassischen Malerei und den dekorativen Künsten sowie der Welt der Mangas und Animes, bewegt sich seine Kunst in einer fantastischen Welt zwischen Mythologie und Science-Fiction.
Die Jury hob die Qualität und Ernsthaftigkeit seiner Arbeit sowie die Originalität seines Universums hervor. Sie betonte ausserdem, dass es für den Künstler sinnvoll sei, die Residenz zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere zu absolvieren. Er wurde einstimmig als Preisträger ausgewählt.