«Der Staat ist sich der Bedeutung der Medien durchaus bewusst»: das hat der Staatsrat Olivier Curty nach der Entlassung von sechs Journalisten betont.
Olivier Curty
Olivier Curty. - Keystone

«Der Staat ist sich der Bedeutung der Medien durchaus bewusst»: das hat der Freiburger Staatsrat Olivier Curty nach der Entlassung von sechs Journalisten bei Radio Freiburg betont. Der Kanton könne aber keine Privatunternehmen oder bestimmte Tätigkeitsbereiche unterstützen.

Die Ankündigung des Stellenabbaus bei Radio Freiburg erfolge in einem «sehr schwierigen Kontext» für einen Sektor, der mit strukturellen Schwierigkeiten zu kämpfen habe, führte der Freiburger Volkswirtschaftsdirektor in einem Interview der Zeitung La Liberté aus. Er bedaure die angekündigten Entlassungen.

«Im Gegensatz zu anderen hat Freiburg während der Covid-Pandemie eine Medienförderung eingeführt, die bis Ende 2021 lief», rief Curty in Erinnerung. Der Kanton zahlte mehr als 2,5 Millionen Franken Hilfsgelder.

Radio Freiburg beschwerte sich über fehlende Hilfen

Im Rahmen von Sofortmassnahmen hat der Bund 1,6 Millionen an die Freiburger Printmedien und 1,3 Millionen an Radio Freiburg/Freiburg gezahlt, um Verluste bei Werbung und Sponsoring zu kompensieren.

«Wir haben dann tatsächlich Gesuche von Radio Freiburg für zusätzliche Hilfen erhalten, denen wir nicht nachkommen konnten», fügte der Staatsrat hinzu.

Das Medium beschwerte sich am Mittwoch über die fehlende Unterstützung des Kantons und focht die Rückzahlung eines Betrags von 138'000 Franken an, der im Rahmen der Covid-Massnahmen gewährt worden war.

Rückerstattung aufgrund von Überentschädigung

Nach der Vergabe der Bundeshilfe habe sich herausgestellt, dass Radio Freiburg überentschädigt worden sei, erklärte Olivier Curty. «Die Forderung nach Rückerstattung des zu viel erhaltenen Betrags ist ein normales Verfahren, das bei jeder Art von vergebener öffentlicher Hilfe angewendet wird», betonte der Staatsrat.

Am 1. Mai hatte Radio Freiburg bereits angekündigt, 3,6 Stellen streichen zu müssen, nachdem es im Geschäftsjahr 2022 einen Verlust von einer halben Million Franken verzeichnet hatte. Ende November gab das Unternehmen bekannt, weitere sechs Stellen zu streichen. Der Abbau entspricht 4,8 Vollzeitäquivalenten.

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