Entscheid über Sportzentrum im November 2025

Das überarbeitete Projekt Sportzentrum Allmeind kostet neu 38,6 Millionen Franken. Die Bevölkerung stimmt im November 2025 über Finanzierung und Betrieb ab.

einsiedeln
So soll das Sportzentrum Allmeind am Ende aussehen. - Sportzentrum Allmeind

Wie die Dorfgemeinschaft Pfäffikon mitteilt, war es in der Öffentlichkeit einige Monate lang still ums Sportzentrum Allmeind, hinter den Kulissen wurde jedoch engagiert gearbeitet. Ende März 2025 tagte der Einsiedler Bezirksrat «extra muros», nämlich in der Gemeindeverwaltung Rothenthurm.

Dorthin pilgerte auch eine Delegation des Sportzentrum Allmeind-Verwaltungsrats, um dem gesamten Bezirksrat das aktuelle Projekt und vor allem auch die aktualisierten Kosten zu präsentieren. Die Investition für den Bau des Sportzentrums beläuft sich neu auf 38,6 Millionen Franken.

Externer Gutachter mit grossem Einfluss

Die ursprünglich geplanten Baukosten von 27,55 Millionen Franken mussten in den letzten Jahren mehrfach nach oben angepasst werden. Der externe Gutachter Prof. Dr. Christian Stoy, der das Sportzentrum-Projekt im Auftrag des Bezirksrats auf Herz und Nieren geprüft hatte, empfahl eine Optimierungen diversen Bereichen.

Im Gegensatz zur ersten Sportzentrum-Abstimmung vor zwei Jahren, ist der VR den Empfehlungen des externen Gutachters im Wesentlichen gefolgt. Unter anderem in den Bereichen Hochwasserschutz, Nebenkosten, Finanzierung, Bauherrenleistung und -Beratung und Reserven gab es Anpassungen nach oben.

Dies hatte spürbare Konsequenzen auf die Investitionskosten und die Betriebsrechnung, die höher ausfallen. Trotzdem ist der Verwaltungsrat nach wie vor bemüht, die Kosten fürs Sportzentrum so tief wie möglich und auch die Wertschöpfung in der Region zu behalten (keine öffentliche Submission).

Bezirksbeitrag, Kredit und Eigenmittel

Der Löwenanteil der Mittel fürs neue Sportzentrum in Einsiedeln soll wie folgt generiert werden: Einmaliger Bezirksbeitrag in der Höhe von 17,4 Millionen Franken (Abstimmung im November) und 15 Millionen-Kredit von der Raiffeisenbank Einsiedeln-Ybrig.

Damit ist zwar ein grosser Brocken beschafft, bis zur Erreichung des ganzen Investitionsvolumens fehlen jedoch noch rund 5,5 Millionen Franken. Eigenleistungen in der Höhe einer halben Million Franken wurden durch die Genossenschaft bereits erbracht.

Die fehlenden Mittel sollen nach einem Ja des Einsiedler Stimmvolks durch weitere Geldgeber gedeckt werden. Zum Beispiel durch Stiftungen oder Beiträge von Kanton oder Bund.

Bau, Betrieb und Eigenmittel

Die Baukosten von 38,6 Millionen Franken sind wie folgt aufgeschlüsselt: Für Vorbereitungsarbeiten werden 140'000 Franken investiert, fürs Gebäude 28,5 Millionen Franken, für die Betriebsanlagen 1,85 Millionen Franken, für die Umgebung und den Kunstrasenplatz 2,9 Millionen Franken, für Baunebenkosten 1,9 Millionen Franken sowie 30'000 Franken für die Ausstattung berechnet.

Hinzu kommt eine pauschale Reserve von zehn Prozent (ohne Honorare) was 3,25 Millionen Franken entspricht. Zu betonen ist ausserdem, dass der Kostenvoranschlag nicht aufgrund von Kubaturen gerechnet wurde, sondern zu 70 Prozent mit Richtofferten hinterlegt ist.

Auch die Betriebskosten mussten dem höheren Investitionsvolumen angepasst werden. Die Haupteinnahmen bringt der Eisbetrieb (330 Franken pro Stunde, jährlich rund 950'000 Franken), dazu kommen Parkgebühren (220'000 Franken) und Sponsoring (bis zu 120'000 Franken). Der grösste Brocken bleibt der jährliche Beitrag des Bezirks Einsiedeln (obligatorischer Schulsport) mit neu 1,4 Millionen Franken, bisher waren es 1,1 Millionen Franken gewesen. Trotz Mehrkosten beim Bau ist es uns leider nicht möglich, mehr Einnahmen zu generieren, als früher.

Der gesamte Aufwand und die Einnahmen halten sich laut Businessplan mit rund 2,9 Millionen Franken die Waage. Der Betrieb des Sportzentrums entspricht in Umfang und Aufwand demjenigen eines KMU. Mit dem Sportzentrum soll in der gesamten Region Einsiedeln zusätzliche Wertschöpfung generiert werden (Anlässe, laufender Betrieb, Übernachtungen).

Optimiertes Projekt mit Mehrwert

Das Sportzentrum Allmeind umfasst nach wie vor die Elemente Eishalle, Mehrzweckhalle und Kunstrasen. Die Planung wurde nach dem ersten Volks-Ja vom Juni 2023 komplett überarbeitet und sehr viele Entscheide nochmals kritisch und betriebstechnisch hinterfragt.

Beispielsweise wurden die Räumlichkeiten konsequent auf die aktuellen Baspo-Richtlinien angepasst (Nutzung fürs Schulturnen, J&S, Swiss Olympic), alle Anlagen, Heizung/Lüftung/Sanitär und die Personenbelegung überprüft, wie auch das Planungsteam vergrössert (Akustik, Elektroplanung, Statik und so weiter).

Neu liegen die Eis- und Dreifachturnhalle auf gleichem Niveau und alle Garderoben sind nahe beieinander positioniert, was die Unterhaltskosten senkt. Auch fixe Tribünen für je 500 (Turnhalle) beziehungsweise 800 Personen (Eishalle) sind vorgesehen.

Das Volk entscheidet

Das Projekt Sportzentrum Allmeind ist ausgereift – planerisch, strukturell und finanziell. Der Verwaltungsrat hat die Empfehlungen des Gutachters Prof. Dr. Stoy in den wesentlichen Punkten umgesetzt.

In der Folge lehnte der Bezirksrat für den Verwaltungsrat überraschend kürzlich den einmaligen Bezirksbeitrag sowie den jährliche Betriebskostenbeitrag ab. Er wird deshalb dieses Geschäft auch an der Urne zur Ablehnung empfehlen.

Die Abstimmung findet wie geplant im November 2025 statt. Die Einsiedler Stimmbürger entscheiden an der Urne abschliessend über das Generationenprojekt Sportzentrum Allmeind – und nicht der Bezirksrat. Jetzt liegt es am Einsiedler Volk, den Weg für das Sportzentrum frei zu machen. Von Einsiedeln für Einsiedeln.

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