Carmen Muffler (SP SZ): «Wir werden den Sitz gewinnen»

Die Schwyzer Nationalratssitze sind in fest bürgerlicher Hand: zweimal SVP, einmal FDP, einmal Mitte. Allerdings tritt Alois Gmür (Mitte) zurück und Pirmin Schwander (SVP) möchte in den Ständerat einziehen. Die anderen Parteien wittern ihre Chance.

Nau.ch hat mit dem SP-Nationalratskandidatin Carmen Muffler gesprochen. Ihre Kantonspartei schickte 2015 ihren letzten Nationalrat nach Bern. Muffler zeigt sich im Gespräch mit Nau.ch trotzdem siegessicher: «Die SP-Liste ist [...] sehr breit aufgestellt. So werden wir den Sitz gewinnen!»

Nau.ch: Gleichberechtigung und Diskriminierung sind wichtige Themen für Sie. Welche Vorschläge haben Sie in diesem Bereich?

Carmen Muffler: Bei der Gleichstellung der Geschlechter ist die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein wichtiges Thema. Konkret muss es genug bezahlbare Kita-Plätze geben, aber auch die Tagesschul-Struktur muss dringend ausgebaut werden. Die Lohngleichheit zwischen Mann und Frau sollte mit stärkeren Kontrollen überwacht werden.

Sexualisierte Gewalt erfahren noch immer viel zu viele Menschen in diesem Land – vor allem Frauen und LGBTQIA+ Menschen sind betroffen. Hier würde ich zur Prävention bei der Sensibilisierung in der Schule, aber auch bei der Polizei ansetzen. Für betroffene Personen braucht es ausserdem eine professionelle Opferberatung und genügend Frauenhäuser in allen Kantonen.

Nau.ch: Welches sind Ihre sonstigen politischen Schwerpunkte?

Carmen Muffler: Mir liegt der Sozialstaat sehr am Herzen. Das Leben birgt manchmal böse Überraschungen und dann sollte eine gute AHV, eine Arbeitslosenversicherung, eine IV für uns Menschen da sein. Dafür leisten wir schliesslich alle unseren Beitrag! Wir sichern uns gegenseitig ab. Die AHV ist dafür das beste Beispiel. Doch leider reicht die Rente oftmals nicht mehr zum Leben. Gerade in meiner Wohngemeinde Freienbach haben sich die Boden- und Wohnungspreise wegen der Tiefsteuerpolitik so extrem entwickelt, dass viele Einheimische wegziehen müssen. Das darf nicht sein. Wer ein Leben lang gearbeitet und Steuern bezahlt hat, soll eine würdige Rente erhalten und in seinem gewohnten Umfeld wohnen bleiben können.

Nau.ch: Wie gross ist Ihr Wahlkampfbudget?

Carmen Muffler: Ich führe keinen persönlichen Wahlkampf, daher habe ich auch kein persönliches Wahlkampfbudget. Die SP Kanton Schwyz hat für die nationalen Wahlen 167'000 Franken budgetiert. Dieses Geld wird für alle Kandidierenden der National- und Ständeratswahlen eingesetzt. Total sind dies 20 Personen auf sechs Listen. Persönlich habe ich 400 Franken an die SP Kanton Schwyz für die National- und Ständeratswahlen gespendet.

Nau.ch: Die SP ist für den Kanton Schwyz seit 2015 nicht mehr im Nationalrat vertreten. Weshalb sind Sie die richtige Person, um dies zu ändern?

Carmen Muffler: Jemand allein kann den Sitz nicht zurückgewinnen – das können wir nur gemeinsam. Die SP-Liste ist mit Jonathan Prelicz, Elsbeth Anderegg Marty, Antoine Chaix und mir sehr breit aufgestellt. Wir kommen aus allen Teilen des Kantons, decken verschiedene Berufs- und Themenfelder ab, jung und alt, Frauen und Männer. So werden wir den Sitz gewinnen! Wir machen gemeinsam Wahlkampf für eine soziale Schweiz.

Nau.ch: Was wollen Sie den Wählern und Wählerinnen sonst noch mitteilen?

Carmen Muffler: Ich empfehle allen, Smartvote auszufüllen. Dort können Sie einen Fragebogen ausfüllen, den auch alle Kandidierenden ausgefüllt haben. Anschliessend wird Ihnen angezeigt, welche Kandidierenden die grösste Übereinstimmung mit Ihnen haben. So sehen Sie, welche Kandidierenden sich für diejenigen Anliegen einsetzen, die Ihnen wichtig sind.

Carmen Muffler, Jahrgang 1993, sitzt seit 2018 für die SP Schwyz im Kantonsrat, seit 2019 ist sie Fraktionspräsidentin. Muffler wohnt in Pfäffikon SZ und arbeitet im Kuturmanagement. Ihre Freizeit verbringt die SP-Politikerin gerne mit ihrer Familie, ihr Sohn kam erst im März 2023 zur Welt.