Wie die Gemeinde Niederhelfenschwil berichtet, gibt der Gemeinderat der Bevölkerung die Hintergründe der Strompreiserhöhung bekannt.
Neudorfstrasse in Niederhelfenschwil mit Blick auf die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist.
Neudorfstrasse in Niederhelfenschwil mit Blick auf die katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist. - Nau.ch / Simone Imhof
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Die Informationen und Berichterstattungen zur Strompreiserhöhung in Niederhelfenschwil haben hohe Wellen geschlagen. Viele Reaktionen und Anrufe von besorgten und verärgerten Einwohnern zeugen davon. Die Gemeinde versteht den Unmut über die markante Strompreiserhöhung und bedauert diese zutiefst.

Es ist dem Gemeinderat ein Anliegen, die Bevölkerung transparent über die Hintergründe dieser unerfreulichen Entwicklung und über die weiteren Schritte zu informieren. Die Veränderungen ab 1. Januar 2023 sind erheblich. Der Strompreis für einen durchschnittlichen Haushalt verdreifacht sich, was einer effektiven Zunahme von rund 211 Prozent entspricht.

Der effektive Preis setzt sich aus der genutzten Menge, den Netznutzungskosten und den gesetzlichen Abgaben zusammen. Man bezahlt also nicht nur den eingekauften Strom des Vorlieferanten, sondern auch den Transport und die Systemleistungen. Auch diese Vorleistungen haben sich aufgrund der schwierigen Situation leicht erhöht.

Die Gemeindeabgaben verändern sich nicht

Die Strompreiserhöhung für den Endverbraucher kommt ausschliesslich durch die deutlich höheren Einstandspreise vom Strom durch die Produzenten und die erhöhten Gebühren für die Netznutzung durch den Bund zustande. Die Gemeindeabgaben verändern sich nicht. Weiter «verdient» die Gemeinde am hohen Strompreis explizit nicht mit. Niederhelfenschwil hatte in den vergangenen Jahren sehr günstige Strompreise.

Die Versorgung in der Gemeinde zählte zu den Attraktiveren im Kanton St. Gallen. Diese Position will die Gemeinde auch im Jahr 2023 erreichen. Die Preisentwicklung wurde bereits im Jahr 2021 vom Gemeinderat genau verfolgt. Da die Gemeinde die Einkaufspreise als zu hoch einstufte, verzichtete sie auf einen frühzeitigen Kauf. Mit dem unerwarteten Ausbruch des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 und der sich abzeichnenden Strommangellage explodierten die Preise sprichwörtlich.

Eine Entspannung der Beschaffungssituation zeichnete sich im Frühjahr 2022 nicht ab, schlussendlich musste man im Sinne der Versorgungssicherheit dennoch Strom beschaffen. Unglücklicherweise wurden per 2023 auch die externen Netzkosten sowie die gesetzlichen Abgaben erhöht, die man nicht beeinflussen kann.

Wie geht es nun mit dem Strom weiter?

Für 2023 hat die Gemeinde die üblichen Strommengen eingekauft. Diese sind vertraglich zugesichert und werden, sofern keine weiteren Marktstörungen auftreten, geliefert werden. Für das Jahr 2024 wurde bereits eine Teilmenge von circa 25 Prozent eingekauft – dies zu deutlich tieferen Preisen, als diese derzeit bezahlt werden müssen. Gleiches gilt für das Jahr 2025, auch hier wurde bereits eine Teilmenge von circa 20 Prozent beschafft.

Die Gemeinde ist bestrebt, sowohl die Haushalte als auch die Unternehmen mit einer Abfederung zu entlasten. Zu diesem Zweck hat der Gemeinderat eine «Arbeitsgruppe Energie» eingesetzt, die entsprechende Massnahmen prüft, dazu gehört auch eine Härtefallregelung.

Der Gemeinderat wird über diese beraten und beschliessen. Bund und Kanton werden unter Umständen auch Massnahmen ergreifen. Bis zum 31. Dezember 2022 gelten nach wie vor die bisherigen Strompreise. Bis zum Informationsanlass vom 27. Oktober 2022 wird die Gemeinde in der Lage sein, konkrete Aussagen zu machen.

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