In Degersheim besteht mehr Schulraumbedarf
Wie die Gemeinde Degersheim bekannt gibt, wird ein Konzept zur Erweiterung der Räumlichkeiten für Primarschulstufe und Kindergarten erarbeitet.

Die Bevölkerung wächst, der Schulraum wird in vielen Gemeinden knapp – auch in Degersheim. Eine Arbeitsgruppe klärt ab, wo und wie diese Schulräume bereitgestellt werden können.
Bei der Errechnung der Schülerzahlen waren vielfältige Grundlagen, aber auch diverse Erfahrungswerte gefragt. Wie hat sich die Bevölkerung in den vergangenen Jahren in der Gemeinde Degersheim entwickelt? Wie stark stieg die Anzahl der Geburten oder wie viele Schüler sind durchschnittlich einer Klasse zugeteilt? Wie viele von ihnen benötigen ein schulisches Zusatzangebot?
Die Ergebnisse zeigen auf, dass schon sehr bald mit einem weiteren Anstieg der Schülerzahlen zu rechnen ist, welcher sich danach aber wieder abflachen sollte. Mit Räumen im Umfang von drei Schulzimmern, drei Gruppenräumen und einem Kindergarten kann der Schulraumbedarf für Kindergarten und Primarschule bis ins nächste Jahrzehnt gedeckt werden.
Rund zehn Prozent mehr Kinder in Primarschulstufe und im Kindergarten
Auf der Primarschulstufe und im Kindergarten ist in den kommenden Jahren mit einem Anstieg von rund 40 Schulkindern zu rechnen, was zehn Prozent der Gesamtschülerzahl in diesen Stufen ausmacht. «Aufgrund dieses Anstiegs der Schülerzahlen müssen zusätzliche Klassen gebildet und Zusatzangebote wie Heilpädagogik, Deutsch für Zweitsprachige und andere sonderpädagogische Angebote ausgebaut werden», erklärt Schulratspräsidentin Annemarie Schwizer.
Gesucht werden daher in erster Linie sogenannte disponible Räume. Räume also, welche für verschiedene Zwecke wie beispielsweise Religionsunterricht oder Förderunterricht verwendet werden können. Nicht von der Schulraumsuche betroffen ist die Oberstufe Degersheim. Dort wurde mit der im Jahr 2018 abgeschlossenen Sanierung genügend Schulraum geschaffen, um den Bedarf in den kommenden Jahren abzudecken.
Gemeinderat setzt Arbeitsgruppe ein
Unter der Leitung der Gemeindepräsidentin haben sich zwei Gemeinderäte, die Schulratspräsidentin, ein Schulratsmitglied, die betroffenen Schulleitungen und die Leiterin Facility Management zu einer Arbeitsgruppe zusammengeschlossen.
«Dem Gemeinderat ist es ein Anliegen, dass wenn immer möglich, bestehende Räumlichkeiten genutzt und neue Lösungen so gewählt werden, dass gut mit schwankenden Schülerzahlen umgegangen werden kann», fasst Gemeindepräsidentin Monika Scherrer die Bedingungen zusammen. «Selbstverständlich soll die Lösung möglichst wirtschaftlich und pädagogisch sinnvoll sein.»
Anforderungen gibt der Bildungsrat des Kantons St. Gallen vor
Die Bereitstellung von Schulanlagen liegt in der Verantwortung der Schulträger, das heisst der politischen Gemeinden. Der Bildungsrat des Kantons St. Gallen hat dazu Empfehlungen herausgegeben. Diese verfolgen das Ziel, die Schulqualität zu sichern oder gar zu steigern.
Der stete gesellschaftliche Wandel und die vom Lehrplan vorgegebene Methodenvielfalt verlangen eine flexible und situative Nutzung der Räumlichkeiten. Vor diesem Hintergrund wird auch in Degersheim ein variables Arrangement des Lernraumes angestrebt. Darin sollen die Schülerinnen und Schüler im Klassenverband, in Gruppen oder individuell beschult und gefördert werden können.
Lösungsansätze für neue Schulräume vorhanden
Mit einem Anbau an das im Jahr 1955 erbaute ehemalige Primarschulhaus Steinegg können zwei Klassenzimmer und zwei Gruppenräume geschaffen werden. Gleichzeitig ist vorgesehen, das ehemalige Primarschulhaus energetisch zu sanieren. Diesen Vorschlag der Arbeitsgruppe hat der Schul- und Gemeinderat bereits gutgeheissen.
Weitere Lösungen für das Schulhaus Sennrüti und den Kindergarten zeichnen sich ab, sind aber noch in Arbeit. Sobald eine Gesamtlösung vorliegt, wird der Gemeinderat darüber befinden und anschliessend orientieren.