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Girenmoos: Wieso Besucherlenkung notwendig ist

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Für die Flawiler ist es ein nahegelegenes Erholungsgebiet: das Schutzgebiet Girenmoos. Nun müssen Besucher an die Leinenpflicht für Hunde erinnert werden.

Landwirtschaft bei Niederbüren Flawil.
Landwirtschaft bei Niederbüren Flawil. - Nau.ch / Simone Imhof

Wie die Gemeinde Flawil schreibt, ist das Girenmoos ein Schutzgebiet für Tiere und Pflanzen.

Da nicht immer klar ist, wo der Schutzperimeter beginnt und aufhört und es daher immer wieder zu Störung der Tiere und Pflanzen durch Menschen oder Hunde kommt, wurden offizielle Markierungen und Tafeln mit den wichtigsten Verhaltensregeln installiert.

Grossteil des Girenmooses im Besitz der Stiftung Naturschutzreservate Flawil

Das Girenmoos ist seit 1995 ein Schutzgebiet, klassiert als Flachmoor von nationaler Bedeutung. Ein offener Moorweiher, seltene Magerwiesen und eine vielfältige Pflanzen- und Tierwelt sind auf kleinem Raum anzutreffen.

Für die Flawiler Bevölkerung ist es ein nahegelegenes Erholungsgebiet – sei es zum Wandern, zum Beobachten von Tieren und Pflanzen oder einfach zum Geniessen.

Ein Grossteil des Girenmoos ist im Besitz der Stiftung Naturschutzreservate Flawil. Mit aufwendigen ehrenamtlichen Arbeiten trägt der Naturschutzverein Flawil und Umgebung eine wichtige Verantwortung für die Pflege des Girenmoos.

Besucherlenkung und Leinenpflicht für Hunde

Die Erfahrungen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Besucherlenkung im Schutzperimeter optimiert werden muss und die Besucher insbesondere an die Leinenpflicht für Hunde erinnert werden müssen.

Hunde stöbern herum, suchen nach interessanten Gerüchen, nach Fress- oder gar Jagdbarem.

Bereits dieses normale Verhalten der Hunde verursacht in Schutzgebieten erhebliche Störungen. So verlassen bodenbrütende Vogelarten möglichst heimlich ihr Nest, wenn ein Hund sich nähert.

Ausserdem können Nester wegen Störungen aufgegeben werden oder die brütenden Altvögel können lange Zeit nicht mehr zum Nest zurückkehren. Solche Störungen entstehen auch durch Hunde, welche an der langen Rollleine gelassen werden.

Neue offizielle Markierungen zeigen Schutzperimeter deutlich an

Insbesondere Menschen, welche abseits der offiziellen Wege unterwegs sind, können bei der empfindlichen Flora und Fauna ebenfalls Störungen verursachen.

Damit allen Besuchern klar ist, wo der Schutzperimeter anfängt und aufhört und welche Regeln im Girenmoos gelten, wurden durch den Unterhaltsdienst Flawil in Zusammenarbeit mit der Stiftung Naturschutzreservate Flawil und den betroffenen Grundeigentümern neue, offizielle Markierungen installiert.

Wie entstand das Girenmoos?

Nach dem Rückgang der Gletscher der letzten Eiszeit, also vor etwa 10‘000 bis 15‘000 Jahren, bildete sich in der Senke des heutigen Girenmoos ein kleiner See. Dieser füllte sich langsam mit faulenden Holz- und Pflanzenteilen auf. So entstand mit der Zeit ein Flachmoor.

Dessen Wasser war sehr kalkreich, weil aus den umliegenden Hängen und den Quellen kalkhaltiges Wasser in das Riet fliesst. Später wurde im Girenmoos intensiv Torf abgebaut. Torf war in früheren Zeiten ein beliebter Brennstoff.

In die Zeit um 1860 fällt die erste bekannte Absenkung des Wasserspiegels im Ried zur Torfgewinnung. Damals standen rund zehn Torf-Hütten im Girenmoos. Zum letzten Mal wurde während des Zweiten Weltkrieges Torf gestochen.

Dann blieb es einige Jahrzehnte still um das sogenannt «wertlose Land». 1995 wurde es zum Schutzgebiet erklärt und im Jahre 2009 mit einer ersten Besucherlenkung und einem Informationskonzept aufgewertet.

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