Budget 2021 mit Aufwandüberschuss
Für das Jahr 2021 rechnet der Gemeinderat Werthenstein mit einem Aufwandüberschuss von über Fr. 600'000.00 in der Erfolgsrechnung.

Der Gemeinderat rechnet für das Budgetjahr mit einem Aufwandüberschuss von Fr. 639'902.85 in der Erfolgsrechnung. Der grosse Mehraufwand ist hauptsächlich auf die massiv steigenden Kosten in der Sozialhilfe sowie im Kindes- und Erwachsenenschutz (Mandatsführungskosten), den steigenden Kosten für die Ergänzungsleistungen zur AHV/IV und der Erhöhung der Stellenprozente auf der Verwaltung und im Werkdienst zurückzuführen.
Hinzu kommt, dass die Gemeinde auf eine jährliche Auflösung der Aufwertungsreserve verzichtet. Die Aufwertungsreserve von 3.75 Millionen Franken ist nach der Neubewertung der Bilanz im Zusammenhang mit dem neuen Rechnungslegungsmodell im Jahr 2018 entstanden und wurde damals direkt dem Eigenkapital zugewiesen.
Investitionsrechnung 2021
Mit 2.198 Millionen Franken ist das Investitionsvolumen für das Budgetjahr 2021 verhältnismässig hoch. 1.845 Millionen Franken davon entfallen auf die beiden Spezialfinanzierungen Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung. Die Massnahmen nach der Ausscheidung der Schutzzone im Gebiet Bergboden Wolhusen und der Ersatz der Wasserleitungen im Zuge der Sanierung der Kantonsstrasse K 34 Ruswil-Wolhusen durch den Kanton sind die grössten Projekte der Wasserversorgung im kommenden Jahr.
Weiter wird die Kanalisation im Quartier Farnbüel Schachen saniert (Fr. 300'000.00). Spezialfinanzierungen werden mit Gebühren – und nicht mit Steuergeldern – finanziert. In den Spezialfinanzierungen Wasserversorgung und Abfallbeseitigung muss in den nächsten Jahren über eine moderate Gebührenerhöhung beraten werden.
Finanzkennzahlen
Im Budgetjahr 2021 erfüllen die Kennzahlen Selbstfinanzierungsgrad, Selbstfinanzierungsanteil und die Nettoschuld pro Einwohner die kantonalen Vorgaben nicht. Die tiefe Selbstfinanzierung ist eine direkte Folge der hohen Investitionen.
Die prognostizierte Nettoschuld pro Einwohner bewegt sich zwischen Fr. 3'903.00 (2021) und Fr. 4'112.00 (2024). Als Grenzwert gilt das Zweifache des kantonalen Mittels, das derzeit bei sehr tiefen Fr. 1'066.00 liegt. Die Nettoschuld erholt sich im Planungshorizont nur zögerlich. Der Steuerfuss liegt bei 2.15 Einheiten soll sich in den kommenden Jahren nicht verändern.
Ausblick
Trotz angespannter Finanzlage und der unsicheren Konjunkturentwicklung durch die Corona-Pandemie gilt es, vorwärts zu schauen. Dank erheblich höheren Steuererträgen wird die Rechnung für das laufende Jahr 2020 deutlich besser abschliessen als budgetiert. Dies war auch in den beiden Vorjahren der Fall.