Gemeinde erarbeitet neues Konzept für mehr Freiräume

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Emmen entwickelt ein Freiraumkonzept und ruft die Bevölkerung auf, sich bis 16. August 2025 über eine Online-Umfrage an der Planung zu beteiligen.

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Ausblick auf die Gemeinde Emmen LU. - Keystone

Wie die Gemeinde Emmen schreibt, will sie wissen, wie ihre Bevölkerung die bestehenden Freiräume wahrnimmt – und welche Bedürfnisse sie für die Zukunft sieht. Denn: Freiräume wie Plätze, Parks, Schulareale oder Spielplätze erfüllen wichtige Funktionen – für die Menschen genauso wie für die Natur und das Klima.

Sie sind Orte der Begegnung, der Erholung und der Abkühlung. In einer wachsenden Gemeinde wie Emmen braucht es umso mehr sorgfältig geplante, zugängliche und gut gestaltete Aussenräume.

Was das Freiraumkonzept leisten soll

Das Freiraumkonzept bildet die strategische Grundlage für die zukünftige Entwicklung von Emmens Frei- und Erholungsräumen – im Zentrum, in den Quartieren und an Arbeitsorten. Ziel ist es, ein vielfältiges und durchgängiges Freiraumsystem zu schaffen, das allen Menschen in Emmen gerecht wird.

«Wir wollen die Freiräume nicht nur für, sondern mit der Bevölkerung gestalten», betont Gemeinderat Andreas Roos. «Je nach Lebenssituation gibt es unterschiedliche Bedürfnisse – Jugendliche haben andere Anforderungen als Seniorinnen und Senioren.»

Gleichzeitig sollen auch ökologische Aspekte stärker berücksichtigt werden: Grünflächen tragen zur Abkühlung bei, fördern die Biodiversität und verbessern die Lebensqualität.

«Mit der zunehmenden Bebauung und dem veränderten Klima braucht es eine gezielte Planung – das Konzept schafft hier eine wichtige Grundlage», erklärt Raumplanerin Lisa Mühlebach. Ein Ziel sei auch, bestehende Defizite zu erkennen und gezielt Massnahmen abzuleiten – etwa dort, wo Spiel- oder Erholungsflächen fehlen.

Klarer Blick auf Bedürfnisse

Die Planerinnen und Planer orientieren sich dabei an verschiedenen Nutzungsgruppen: Kinder, Jugendliche, ältere Menschen, Berufstätige – sie alle nutzen Freiräume unterschiedlich.

Auch räumlich bestehen Unterschiede: Während Anwohnende vor allem auf gut erreichbare Grünflächen in der Nähe ihres Zuhauses angewiesen sind, suchen Freizeitsuchende auch gezielt Naherholungsgebiete wie den Riffigwald oder den Rotbach auf.

«Um alle diese Anforderungen in Einklang zu bringen, braucht es eine gute Datengrundlage», sagt Lukas Schnider vom Bereich Raum- und Verkehrsplanung. Deshalb werden Bestandsanalysen und Erreichbarkeitskarten mit Rückmeldungen aus der Bevölkerung verknüpft.

Ein Konzept mit Weitblick

Das Freiraumkonzept ist mehr als ein Planungsinstrument – es ist Ausdruck eines langfristigen Denkens, das Lebensqualität, Klimaanpassung und sozialen Zusammenhalt zusammenbringt.

Die Analyse umfasst nicht nur zentrale Räume, sondern auch verborgene Potenziale: etwa Zwischennutzungen, kleine grüne Oasen oder Orte, die durch einfache Massnahmen aufgewertet werden können.

Ein besonderes Augenmerk gilt auch der Vernetzung von Grünräumen – also dem Zusammenspiel von Fusswegen, beschatteten Aufenthaltsorten und kleineren Rückzugsorten im Quartier.

Diese sollen nicht nur funktional, sondern auch gestalterisch überzeugen. So entsteht ein zusammenhängendes, lebenswertes Geflecht aus Erholung, Bewegung, Begegnung und Natur – in allen Teilen von Emmen.

Jetzt mitmachen: Online-Umfrage

Damit das Freiraumkonzept möglichst breit abgestützt ist, können sich Interessierte bis zum 16. August 2025 an einer Online-Umfrage beteiligen. Die Umfrage dauert rund 25 Minuten und gibt Raum für eigene Vorschläge und Bewertungen – sei es zu Aufenthaltsqualität, Grünanteil oder konkreten Orten.

Wer weniger Zeit hat, kann auch eine Kurzversion ausfüllen. «Die Emmerinnen und Emmer kennen die Bedürfnisse vor Ort am besten – ihre Einschätzungen sind zentral für den weiteren Prozess», so Andreas Roos.

Die Ergebnisse der Umfrage fliessen in die weitere Ausarbeitung ein. Im Anschluss wird das Konzept vom Gemeinderat verabschiedet und dem Einwohnerrat zur Kenntnis vorgelegt.

Damit schafft die Gemeinde die Grundlage, um künftig bei der Aufwertung oder Gestaltung von Freiräumen gezielt vorzugehen – ob bei der Neugestaltung eines Platzes, der Beschattung eines Schulwegs oder der Aufwertung eines Spielplatzes.

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