Wie die Gemeinde Emmen bekannt gibt, ist bis 2045 ein rund 500 Kilometer langes Tunnelsystem für das automatisierte Gesamtlogistiksystem geplant.
emmen
Die alte Autobahneinfahrt in Emmen LU. - Keystone
Ad

In einem unterirdischen Tunnelsystem statt oberirdisch auf Strasse oder Schiene: Geht es nach den Köpfen hinter dem privat finanzierten Projekt Cargo sous terrain (CST), dann werden Güter und Waren in der Schweiz künftig vermehrt unter dem Boden von A nach B transportiert – in selbstfahrenden, unbemannten Fahrzeugen, die Tag und Nacht mit 30 Stundenkilometern zwischen Produktions- und Logistikstandorten in den Schweizer Ballungs- und Wirtschaftszentren unterwegs sind.

Bis 2045 ist ein rund 500 Kilometer langes Tunnelsystem für das automatisierte Gesamtlogistiksystem geplant.

Das erste, rund 70 Kilometer lange Teilstück von Härkingen-Niederbipp nach Zürich mit zehn Anschlussstellen (Hubs) soll 2031 in Betrieb gehen.

In einem zweiten Schritt soll auch der Kanton Luzern beziehungsweise die Zentralschweiz an das unterirdische Gütersystem angeschlossen werden.

SP wittert Chance für Emmen

Im Sinne einer ökologisch zukunftsorientierten und wirtschaftsfördernden Politik sieht die SP Emmen im Projekt eine Chance für die Gemeinde Emmen.

Mittels einer Interpellation möchte die Partei deshalb vom Gemeinderat wissen, wie dieser grundsätzlich dazu steht und ob Emmen allenfalls als Hub-Standort infrage kommt.

«Eine umweltschonende, unterirdische und zuverlässige Logistik stützt die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft und erhöht die Lebensqualität der Schweizer und Emmer Bevölkerung», heisst es im Vorstoss.

«Sollte sich das System als Chance herausstellen, sollten wir diese für Emmen nutzen», hält die SP weiter fest.

Kanton Luzern signalisierte Interesse

Bereits befasst mit dem Thema hat sich die Luzerner Regierung, dies ebenfalls im Zuge eines parlamentarischen Vorstosses.

Der Kanton Luzern sieht im Projekt Cargo sous terrain Chancen, aber auch Risiken.

Positiv wertet die Kantonsregierung etwa die verkehrlichen Entlastungen (insbesondere auf der A2), die geringeren negativen Umweltauswirkungen sowie die gesteigerte Standortattraktivität.

Schädigung der Grundwasserschutzzonen möglich

Dem gegenüber stünden eine mögliche Schädigung der Grundwasserschutzzonen und ein höheres Verkehrsaufkommen rund um die Hub-Standorte.

Wo der Gemeinderat Emmen allfällige Chancen und Risiken eines CST-Standorts Emmen ortet, wird sich weisen.

Die Exekutive wird den Vorstoss der SP spätestens in Jahresfrist beantworten.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungSP