Die römisch-katholische Kirchgemeinde von Adligenswil LU drängt angesichts der Missbrauchsvorwürfe auf ein rasches und entschlossenes Handeln.
Das Dorfzentrum Adligenswil.
Das Dorfzentrum Adligenswil. - Nau.ch / Stephanie van de Wiel
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Rasches und entschlossenes Handeln fordert die römisch-katholische Kirchgemeinde Adligenswil LU angesichts der Missbrauchsvorwürfe. Die Basis habe keine Geduld mehr, teilte sie am Montag mit.

Die Kirchgemeinde hatte am 21. September für Aufsehen gesorgt, als sie mitteilte, den dem Bistum Basel zustehenden Teil der Kirchensteuer solange zurückzubehalten, bis dieses eine klare Reaktion auf die Missbrauchsvorwürfe zeige und Forderungen des Kirchensrats von Adligenswil erfülle.

Kirchgemeinden und Landeskirche sollen handeln

Dieses Zeichen, welches der Kirchenrat gesetzt habe, wirke sich positiv aus, hiess es in der Mitteilung der Kirchgemeinde. Die öffentliche Diskussion sei verstärkt, und Kirchgemeinden und Landeskirche seien zum Handeln animiert worden.

Kirchmeierin Mirjam Meyer sagte auf Anfrage, Adligenswil zahle das Geld für das Bistum aber weiterhin auf ein Sperrkonto ein. Lippenbekenntnisse reichten nicht, es brauche jetzt auch eine Umsetzung von Massnahmen.

Zahlreiche Kirchenaustritte

Der Kirchenrat von Adligenswil versteht dies als Zeichen an die Basis. Seit der Veröffentlichung der Studie zu den Missbrauchsfällen am 12. September hat die Kirchgemeinde nach eigenen Angaben so viele Kirchenaustritte verzeichnet wie sonst in einem Jahr. Die Basis habe keine Geduld mehr, es brauche ein entschlossenes Handeln.

Die Kirchgemeinde begrüsst es, dass «der Ball auf verschiedenen Ebenen» aufgenommen werde. Grosse Hoffnung setzt sie auf die Synode, das Kirchenparlament, der römische-katholischen Landeskirche Luzern. Diese tagt am 8. November in Luzern.

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