Stadt Dübendorf: Ertragsüberschuss nur dank hohem Ressourcenzuschuss
Nur dank einem hohen Ressourcenzuschuss von netto 11,96 Millionen Franken weist das Budget 2021 einen Ertragsüberschuss von 2,30 Millionen Franken aus.

Der Stadtrat hat das Budget 2021 am 17. September 2020 zuhanden des Gemeinderates verabschiedet. Die Erfolgsrechnung sieht bei einem Gesamtaufwand von 186,43 Millionen Franken und einem Gesamtertrag von 188,73 Millionen Franken einen Ertragsüberschuss in der Höhe von 2,30 Millionen Franken vor.
Im Budget 2020 betrug der Gesamtaufwand 175,36 Millionen Franken, was ein Zuwachs von 11,07 Millionen Franken oder 6.31 Prozent bedeutet. Die Ertragsabweichung beläuft sich auf 15,37 Millionen Franken oder 8.87 Prozent (Vorjahr 173,35 Millionen Franken).
Eine starke Aufwanderhöhung ist insbesondere im Bereich Soziales mit 0,97 Millionen Franken zu verzeichnen. Trotz hohem Aufwandwachstum wird der Steuerfuss unverändert bei 81 Prozent belassen.
Stadtrat verzichtet auf eine Steuererhöhung oder Sparmassnahmen
Der Stadtrat verzichtet mit folgender Begründung auf eine Steuererhöhung oder Sparmassnahmen, obwohl solche aufgrund des deutlichen Aufwandanstiegs im Budget 2021 sowie der Hochrechnung 2020 angezeigt wären:
– Aufgrund der bereits angeordneten Leistungsüberprüfung werden aktuell die Fakten erarbeitet, damit der Stadtrat basierend auf aussagekräftigen Entscheidungsgrundlagen zukünftig nachhaltige Massnahmen einleiten und zielgerichtet umsetzen kann.
– Die vorausschauende und nachhaltige Finanzpolitik des Stadtrates der letzten Jahre hat dazu geführt, dass die Stadt Dübendorf sich heute in einer guten finanziellen Situation mit einer starken Bilanz und der nötigen Liquidität befindet.
– Gerade in Zeiten mit instabiler Wirtschaftslage kann die öffentliche Hand einen Beitrag leisten um das geschwächte Wirtschaftssystem nicht noch zusätzlich mit einer Steuererhöhung zu belasten.
Die Hochrechnung 2020 prognostiziert einen Aufwandüberschuss von rund 6,70 Millionen Franken anstelle des budgetierten Aufwandüberschusses von 2,01 Millionen Franken. Die negative Abweichung ist unter anderem auf tiefere Einnahmen bei den Steuern der natürlichen und juristischen Personen und höhere Kosten in den Bereichen Soziales und Primarschule zurückzuführen.
Der Einfluss der Corona-Pandemie wird insbesondere beim Steuerertrag sowie den Entgelten (Bussen, Gebühren für Amtshandlungen) erwartet.
Positive Entwicklung des Ertrages aufgrund höherem Ressourcenzuschuss
Für das Jahr 2021 wird ein gegenüber dem Budget 2020 gleichbleibender hundertprozentiger Steuerertrag von 68,50 Millionen Franken budgetiert. Der resultierende Steuerertrag (ordentlicher Steuerertrag Rechnungsjahr) beträgt somit wie im Vorjahresbudget 55,49 Millionen Franken. Die Grundstückgewinnsteuern sind mit 11,00 Millionen Franken ebenfalls unverändert im Budget 2021 eingestellt.
Der Ressourcenzuschuss basiert jeweils auf den Steuerzahlen des Vor-Vorjahres. Im Rechnungsjahr 2020 erhält Dübendorf einen Ressourcenzuschuss von 5,16 Millionen Franken (netto).
Gemäss den provisorischen Berechnungen des Gemeindeamtes beträgt der Ressourcenzuschuss für das Budget 2021 netto 11,96 Millionen Franken. Zusätzlich wird die Stadt Dübendorf 2021 einen Unterstützungsbeitrag STAF des Kantons Zürich in der Höhe von 0,31 Millionen Franken erhalten.
Die ZKB Dividende ist im Budget 2021 um 0,74 Millionen Franken tiefer eingestellt verglichen mit der erhöhten Dividende im Jubiläumsjahr 2020.
Wachstum des Transfer-, Personal- und Sachaufwands
Im Vergleich zum Budget 2020 nimmt der Aufwand um 11,07 Millionen Franken zu. Der grösste Zuwachs ist mit 7,07 Millionen Franken im Transferaufwand zu verzeichnen, welcher neu 80,46 Mio. Franken beträgt (Vorjahr 73,39 Millionen Franken). Der Erhöhung des Transferaufwandes steht eine Erhöhung des Transferertrages gegenüber und ist zum grössten Teil auf HRM2 Vorschriften betreffend Bruttoverbuchungen zurückzuführen.
Der Personalaufwand erhöht sich um 2,77 Millionen Franken auf 64,68 Millionen Franken (Vorjahr 61,91 Millionen Franken) und der Sachaufwand um 1,09 Millionen Franken auf 26,08 Millionen Franken. (Vorjahr 24,99 Millionen Franken). Der Nettoaufwand steigt im Bereich Soziales um 0,97 Millionen Franken, hauptsächlich verursacht durch die Asylkoordination.
Die neu zentrale Budgetierung von Temporärstellen für die gesamte Verwaltung führt im Bereich Stadtschreiber / Geschäftsleiter / Behördendienste zu einem Anstieg um 0,55 Millionen Franken. Die Primarschule verzeichnet aufgrund wachsender Klassenzahlen einen Anstieg des Nettoaufwandes um 0,41 Millionen Franken.
Investitionen
Die Nettoinvestitionen im Verwaltungsvermögen belaufen sich im Budget 2021 auf 24,84 Millionen Franken (Vorjahr 26,17 Millionen Franken). Nach Ausklammerung der Investitionen in den Spezialfinanzierungsbereichen (Abwasser 1,88 Millionen Franken, Abfallbereich 0,35 Millionen Franken) verbleiben für das Politische Gut noch Investitionen in Höhe von 22,61 Millionen Franken (Vorjahr 25,01 Millionen Franken).
Davon sind 8,02 Millionen Franken für den Bereich Verkehr, 5,79 Millionen Franken für die Bildung (davon 1,2 Millionen Franken Schulanlage Birchlen, 1 Millionen Franken Schulhaus Sonnenberg), 3,0 Millionen Franken für den Neubau des Mehrzweckgebäudes Obere Mühle und 1,17 Millionen Franken für den Ersatz der Fussballgarderobe Dürrbach vorgesehen.