Die Wanderausstellung «Rumantsch è...» ist am Dienstag in Chur angekommen. Sie soll für die Rätoromanische Sprache sensibilisieren, die Sprachgemeinschaften vernetzen und dazu anregen, selbst «Sprache zu säen».
Rätromanisch
Die Wanderausstellung «Rumantsch è...» ist am Dienstag in Chur angekommen. (Archivbild). - sda - KEYSTONE/ARNO BALZARINI
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Die Ausstellung kann bis Anfang März im Churer Rathaus besichtigt werden, bevor sie weiter durch die Schweiz wandert, wie der Kanton Graubünden mitteilte.

Ein Ziel der Schau ist es, auf die Rätoromaninnen und Rätoromanen aufmerksam zu machen, die ausserhalb der traditionellen romanischen Sprachgebiete leben. Chur sei für die Diaspora besonders wichtig, denn in keiner anderen Schweizer Stadt lebten so viele Rätoromanisch sprechende Personen, schrieb der Kanton.

Die Ausstellung umfasst sprachlich gemischte Darstellungsformen wie Texte, Karten und Interviews auf Schautafeln. Alle sind mit einem QR-Code versehen, um den Inhalt in der gewünschten Sprache anzeigen zu lassen.

Die Schau weist auch darauf hin, dass Rätoromanisch nicht gleich Rätoromanisch ist. Insgesamt fünf verschiedene Idiome werden gesprochen. Als Amtssprache dazu dient Rumantsch Grischun, das eine Vereinheitlichung der verschiedenen Idiome anstrebt.

Besucher der Ausstellung lernen, dass «Kartoffel» in Rumantsch Grischun «Tartuffel» heisst. In Sursilvan heisst die Kartoffel jedoch nur «Truffel», in Sutsilvan «Hardefel», in Surmiran «Tiffel», in Puter «Ardöffel» und in Vallader «Mailinter».

Die rund 40'000 Rätoromanisch Sprechenden verteilen sich in der ganzen Schweiz. In der Ausstellung wird auf einer Karte ersichtlich, wo genau.

Im Heimatkanton Graubünden leben noch 28'000 Rätoromaninnen und Rätoromanen. In der Stadt Zürich, oder wie es auf Rätoromanisch heisst «Turitg», sind mehr als Tausend zuhause. In Bern («Berna») sind es 235 Rätoromaninnen und in St. Gallen («Son Gagl») deren 159.

Die Wanderausstellung «Rumantsch è...» ist ein Projekt des Kantons Graubünden. Sie ist in Zusammenarbeit mit der Sprachorganisation Lia Rumantscha, der Kulturförderung Graubünden und der Konferenz der Kantonsregierungen entstanden. Die Bündner Regierung ermöglichte sie mit einem Beitrag aus der Spezialfinanzierung Landeslotterie.

Nach dem Stop in Chur zieht die Ausstellung nach Luzern und im Verlauf des Jahres in weitere Kantone. Unter www.rumantsch-e.ch finden sich die Angaben zu den Wanderorten. Die Ausstellung kann dort auch online erlebt werden.

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