Mangel an Studentenwohnraum: Stadt startet Förderinitiative
In Chur fehlen rund 620 Wohneinheiten für Studierende. Die Stadt fördert nun gezielt Wohnraum, um Bildungsstandort und Zuzug junger Fachkräfte zu stärken.

Der Dialog der Stadt mit den Bildungseinrichtungen zeigt, dass rund 620 Wohneinheiten für Studierende fehlen, schreibt die Stadt Chur. Zur Stärkung des Bildungsstandortes möchte die Stadt insbesondere die Hochschulen und das Kantonsspital Graubünden bei der Schliessung der Angebotslücke unterstützen.
Die Arbeitsgruppe «Stärkung Bildungsstandort Chur» wurde 2018 vom Departement Bildung Gesellschaft Kultur ins Leben gerufen. Ihr gehören Vertreterinnen und Vertreter sämtlicher Bildungsinstitutionen der Stadt an – von der Stadtschule über die Berufsfachschulen und die EHL in Passugg bis zu den Hochschulen.
Ziel ist es, die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit des Bildungsstandorts Chur gezielt zu fördern, um damit der Abwanderung von jungen Fachkräften entgegenzuwirken und ihren Zuzug zu fördern.
Dringender Handlungsbedarf
An ihrer Sitzung vom 20. März 2025 führte die Arbeitsgruppe eine umfassende Standortbestimmung durch. Aufbauend auf einer vertieften Analyse wurden die prioritären Stossrichtungen festgelegt; studentisches Wohnen, studentisches Leben und Bildungsoffensive. Besonders dringlich zeigte sich dabei das Thema Wohnraum für Studierende.
Die Bedarfserhebung ergab einen ungedeckten Bedarf von rund 620 Wohneinheiten – eine Lücke, die vor allem die Fachhochschule Graubünden, die Pädagogische Hochschule, die EHL Passugg sowie das Kantonsspital Graubünden als wichtige Ausbildner betrifft und den Bildungsstandort schwächt.
Vorstoss im Gemeinderat
Der Churer Gemeinderat wurde ebenfalls tätig und überwies am 2. Oktober 2025 den Auftrag Kamber mit dem Ziel, die Attraktivität und Qualität des Bildungsstandorts zu stärken. Er fordert den Stadtrat auf, die begonnenen Arbeiten zu priorisieren und zu intensivieren.
Die Stadt und die Arbeitsgruppe mit den Bildungsinstitutionen legen den Fokus prioritär auf die Lösung der Wohnproblematik. Die Stadt soll dafür aktiv Flächen und Gebäude prüfen, die sich für studentisches Wohnen eignen oder kurzfristig zwischengenutzt werden können.
Grundlage erarbeiten
In einem ersten Schritt erstellt der Stadtrat eine Übersicht über städtische Parzellen und Gebäude, die für studentisches Wohnen in Frage kommen. Diese Zusammenstellung bildet die Grundlage für konkrete Projekte und fliesst in die städtische Wohnraumstrategie ein.
Stadtrat Patrik Degiacomi betont: «Studentisches Wohnen ist ein entscheidender Standortfaktor für den Bildungsstandort Chur. Wenn wir junge Menschen für unsere Bildungsinstitutionen gewinnen und hier halten wollen, müssen wir ihnen bezahlbaren Wohnraum bieten. Der am 24. Oktober 2025 gefällte Beschluss schafft dafür die notwendige Basis.»
Die Stadt Chur setzt damit ein Zeichen, dass sie für die vielfältigen Bildungsangebote auch die passenden Wohnbedingungen für Studierende schaffen will.









