Kunstausstellung in Chur zeigt Beziehung zwischen Mensch und Umwelt
Eine neue Kunstausstellung von Ursula Palla im Bündner Kunstmuseum zeigt die ambivalente Beziehung zwischen Mensch und Umwelt auf. Die Werke erscheinen auf den ersten Blick poetisch, zart und lieblich. Dahinter versteckt sich aber eine oft dunkle Wahrheit. Besuchende sollen zum Nachdenken angeregt werden.
«Nowhereland» heisst die Ausstellung im Bündner Kunstmuseum, die am 19. Februar eröffnet wird. Dahinter steckt die in Chur geborene Künstlerin Ursula Palla, die für ihre Werke oft vergängliche Ressourcen verwendete.
Gleich im ersten Raum zeigt eine Installation auf mehreren Bildschirmen am Boden, wie Ameisen eine Tausendernote zerteilen und fressen. Dieses Werk sei für sie eins der wichtigsten, sagte Palla am Donnerstag zur Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Man wisse, dass man Geld nicht zerstören dürfe, weil es der Nationalbank gehört. «Aber wieso massen wir uns an, Lebewesen wie etwa Ameisen zu zerstören?»
Den Ameisen sei bei dieser Kunstaktion nichts zugestossen. Jedoch würden sich viele über die zerstörte Tausendernote Gedanken machen, aber sich nicht nach dem Wohl der Insekten erkundigen. Dies zeige auf, dass Menschen oftmals negative Aspekte ausblenden. Diese Kehrseite möchte Palla in ihrer Kunst hervorheben.
Ihre Werke sind oft unangenehm und erinnern uns an unsere Verantwortung gegenüber der Umwelt. Auf einer Videoinstallation ist eine Eule zu sehen, die weg fliegen will, aber an den Füssen festgebunden ist.
In einem anderen Raum stellen aufgestellte, nackte Baumstämme einen kargen Wald dar, in den umherfliegende Kleidungsstücke hineinprojiziert wurden. Betrachtende sollen sich dabei fragen, inwiefern wir Menschen in die Natur eingreifen.
Die Ausstellung erstreckt sich über insgesamt 13 Räume des Bündner Kunstmuseums und dauert bis Ende Mai. Ebenfalls im Mai wird ergänzend dazu im Kunst(Zeug)Haus in Rapperswil-Jona eine Serie neuer Arbeiten Pallas aufgebaut.
Neben «Nowhereland» zeigt das Bündner Kunstmuseum in einem weiteren Ausstellungsraum eine Kunstinstallation von Markus Müller. Der Künstler baute den Raum in einen Dachstock um, mit typischen Dachschrägen und schummrigem Licht.
Weil der Künstler die Wände mit Jute verkleidete, schuf er eine Attrappe. Zwar wirkt der verwandelte Raum wie ein Dachboden, missachtet aber Kriterien eines richtigen Baus mit Materialien wie Holz, Stein und Ähnlichem. Der Umbau ist vom 19. Februar bis zum 3. Juli zu sehen.