Wie die Fachhochschule Graubünden mitteilt, will sie mit ihrer Initiative «Laboratorium für zukunftsfähige Regionen» die Wirtschaft und den Lebensraum stärken.
Fachhochschule Graubünden.
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Mit der Lancierung des Bregaglia Lab verankert sich die FH Graubünden in die italienische Sprachregion Graubündens. Das «Laboratorio vivente Bregaglia» soll zur Schnittstelle von Wissenschaft und Praxis werden. Im Zentrum steht dabei die Durchführung von Disziplinen übergreifenden Forschungsprojekten.

Mit diesen möchte die Fachhochschule in der Region mögliche Veränderungsprozesse anstossen, Chancen aufzeigen und von der Region lernen. Dabei spannt die FH Graubünden mit der fusionierten Gemeinde Bergell zusammen und verankert sich mit einer physischen Dependance in Stampa, um das Zusammenspiel zwischen Forschung und Praxis noch unmittelbarer zu ermöglichen.

In Kooperation mit Bregaglia Engadin Turismo, der lokalen Tourismusdestination, werden Projekte in den Bereichen Infrastrukturen, Energie, Gesundheitstourismus und dergleichen bearbeitet. Gerade der Wissens- und Erfahrungsaustausch mit Akteuren vor Ort, der Bevölkerung, Unternehmungen und der Politik, stehen dabei im Zentrum.

Communities und deren Bildung in Bergregionen

Ein konkretes Thema, welches in Kooperation mit Bregaglia Engadin Turismo sowie der Andermatt Swiss Alps AG bei der Förderagentur «Innotour» des Staatssekretariats für Wirtschaft SECO eingereicht worden ist, beschäftigt sich mit Communities und deren Bildung in Bergregionen.

Dieses mehrjährige Projekt ist auch politisch gesehen wichtig, da es in die Strategie der fusionierten Gemeinde aufgenommen wurde. So ist die Gemeinde Bergell auch logische Partnerin dieses Projekts. Stark eingebunden werden sollen dabei auch die Studierenden der verschiedensten Fachbereiche begleitet von ihren Dozierenden.

Regionale Akteure können sie mit der Ausarbeitung angewandt-wissenschaftlicher Fragestellungen beauftragen und so wichtige Erkenntnisse gewinnen. Die Studierenden ihrerseits sammeln praktische Erfahrung und vernetzen sich bereits frühzeitig mit potenziellen Arbeitgebenden aus der Region.

Diese finden so hoch-qualifizierte Arbeitskräfte. Ein weiterer Austausch mit der regionalen Bevölkerung soll durch Veranstaltungen oder auch Weiterbildungsangebote unterschiedlichster Formate entstehen.

Grosses Potenzial in der Val Bregaglia

Ein konkreter Event, welcher bereits in Planung ist, findet am 26. Januar 2023 in Soglio statt, zusammen mit der Stabsstelle für Chancengleichheit von Frau und Mann Graubünden sowie mit dem Zentrum für Verwaltungsmanagement der FH Graubünden wird eine Veranstaltung zur Stärkung der Frauen in der Gemeindepolitik organisiert.

Folglich sollen an regelmässig stattfindenden Events in der Region das Kontaktnetz des Bregaglia Lab erweitert, gepflegt und gestärkt sowie mögliche Partner für Forschungsthemen angesprochen werden.

Insbesondere im Zusammenhang mit den im Val Bregaglia durchgeführten Forschungsprojekten ist geplant, Weiterbildungen vermehrt in der Region durchzuführen. Auf diese Art und Weise kann die Hochschule direkt zur Generierung von Wertschöpfung im Tal beitragen.

Rahmenvereinbarung unterzeichnet

Die Infrastrukturkosten des Bregaglia Lab werden von der Gemeinde Bregaglia übernommen. Betrieben wird das Büro von Onna Rageth, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FH Graubünden, vorläufig in einem Arbeitsumfang von 20 Stellenprozent. Die Personalkosten teilen sich die FH Graubünden und die Gemeinde je zur Hälfte.

Über die dreijährige Anschubphase hinaus soll das Bregaglia Lab finanziell selbsttragend sein. Die entsprechende Rahmenvereinbarung zwischen den Partnern wurde Anfang März 2022 unterzeichnet. Seit dem 1. Mai 2022 ist das Bregaglia Lab in Betrieb.

Zukunftsfähige Regionen mit Reallaboren

Die FH Graubünden strebt in der laufenden Strategieperiode eine stärkere physische Präsenz in den Regionen des Kantons an. Mit dem Aufbau von Reallaboren soll die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Praxis weiter gestärkt werden.

Es eröffnen sich so Chancen, gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren in der jeweiligen Region zukunftsfähige Lösungen für den Lebens- und Wirtschaftsraum zu entwickeln.

Die Reallabore sollen dabei die nachhaltige Regionalentwicklung mit partizipativen angewandten wissenschaftlichen Methoden unterstützen sowie die Schnittstelle sein zwischen Wissenschaft und Praxis, Gemeinsam mit der Bevölkerung, den Unternehmungen und der Politik soll ein gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und ökologischer Mehrwert für die Region geschaffen und zukunftsfähige Lösungen gefunden werden.

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