5430 Hirsche: Erneut hohe Abschussvorgaben für Bündner Jäger

Keystone-SDA
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Chur,

Das Amt für Jagd und Fischerei will in Graubünden mehr Wild schiessen lassen. 5430 Hirsche sollen getötet werden – trotz leichter Abnahme der Population.

Ein Jäger
Die meisten Jägerinnen und Jäger verhalten sich verantwortungsbewusst und konsumierten während der Jagd keinen Alkohol. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Amt für Jagd und Fischerei in Graubünden will mehr Wild abschiessen lassen.
  • Jägerinnen und Jäger sollen dieses Jahr 5430 Hirsche töten.
  • Da der Bestand abgenommen hat, ist der Eingriff in die Tierwelt grösser als im Vorjahr.

In Graubünden setzen weiterhin Hirsche, Rehe und Gämsen den Wäldern mit Verbiss zu – trotz Reduktion der Bestände. Die Behörden wollen den Jagddruck auf das Schalenwild deshalb nochmals etwas erhöhen. Auf der diesjährigen Jagd sollen die Grünröcke 5430 Hirsche erlegen, wie das Amt für Jagd und Fischerei am Dienstag mitteilte.

Das sind 135 weniger als 2021. Weil aber die Hirschpopulation etwas zurückging, ist der vorgesehene jagdliche Eingriff dennoch höher als im Vorjahr.

Der Hirschbestand in Graubünden habe seit dessen Maximum im Jahr 2019 um sechs Prozent oder knapp 1000 Tiere reduziert werden können, schrieb die Jagdbehörde. Diesen Frühling lebten in Graubünden demnach noch 15'660 Hirsche.

Amt will teils 15 Prozent der Hirsche töten lassen

Das Amt schreibt die Reduktion der Jagd zu. Die Entwicklung der Hirschbestände in verschiedenen Regionen zeige, dass das Ziel der Reduktion schrittweise umgesetzt werden könne, hiess es in der Mitteilung. Gemäss der Strategie «Lebensraum Wald-Wild» wird in besonders betroffenen Gebieten eine Dezimierung der Hirschbestände um mehr als 15 Prozent angestrebt.

jäger wolf
Ein Jäger auf der Lauer. (Symbolbild) - Pexels

Wegen der problematischen Wald-Wild-Situation sollen auch Rehe und Gämsen verstärkt bejagt werden. Dazu sollen «Massnahmen» in der Jagdplanung umgesetzt werden.

Wolf und Luchs nehmen Druck vom Wald

Druck vom Wald nehmen auch die Grossraubtiere. In Regionen mit hoher Präsenz von Wolf und Luchs können laut den Experten des Kantons die Rehvorkommen deutlich abnehmen. In bestimmten Gebieten geht auch die Zahl der Gämsen zurück.

Luchs
Ein Luchs (Symbolbild) - Keystone

Besonders auffällig ist das im Bündner Oberland. Wobei dort schneereiche Winter dem Wild zusätzlich zusetzten.

Das sei gut für den Wald und für die Tierbestände wenig problematisch, hatte dazu schon letztes Jahr der stellvertretende Amtsleiter Hennes Jenny der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gesagt. Der Kanton reagiert auf die «sehr starke Abnahme der Reh- und Gämsbestände in der Surselva» mit Jagdeinschränkungen in dieser Region.

Ein weiteres «Sorgentier» der Jagdbehörde ist das Wildschwein. Dessen Bestände nehmen stark zu, wenn auch nur im unteren Misox. Im Gegensatz zu Hirsch und Reh schädigt das Schwarzwild nicht den Wald, sondern das Kulturland.

Birkwild- und Feldhasenpopulation auf gutem Stand

Erfreuliches berichtet das Amt für Jagd und Fischerei über die Situation des Niederwildes. Die Bestände seien gesund, insbesondere die des Feldhasen und des Birkwilds. Diese Arten würden «nach wie vor sehr gut gedeihen».

Die Jagdvorschriften hätten sich bewährt. Zudem seien sich die Jägerinnen und Jäger ihrer Verantwortung bei der Ausübung der Niederjagd bewusst und würden sich mit der Hege aktiv für diese Arten einsetzen.

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