Zum Auftakt der Rangierungsspiele traf Raiffeisen Volley Toggenburg in der «Best of three» Serie auf die Damen des VBC Cheseaux.
Raiffeisen Volley Toggenburg
Der Toggenburger Block wusste gegen die wuchtigen Angriffe von Cheseaux zu überzeugen. Zu einem Satzgewinn reichte es dann aber doch nicht. - Raiffeisen Volley Toggenburg

Die symphathische Truppe um Trainerin Doris Stierli-Hämmerli hatte in einem hart umkämpften, spannenden Spiel gegen die Power Cats aus Düdingen nur knapp das Nachsehen. In den bevorstehenden Rangierungsspielen sind die Waadtländerinnen gegen Raiffeisen Volley Toggenburg jedoch klar zu favorisieren.

In den bisherigen drei Spielen der Saison (Zweimal in der Liga und einmal im Cup) hat der VBC Cheseaux die Toggenburgerinnen phasenweise regelrecht zerzaust. Ein Satzgewinn gegen diese starke Equipe aus dem Waadtland wäre demzufolge als grosse Überraschung zu bewerten.

Starker Beginn von Cheseaux

Trainer Mäsi Erni eröffnete das Spiel mit einer Überraschung. Statt wie gewohnt mit Laura Condotta und Martina Koch, begann er das Spiel mit Diana Sacher und Joanna Mazzoleni. Doch Cheseaux begann stark und zog gleich auf 8-4 davon ehe genau jene Diana Sacher mit zwei schönen Punkten zum 8-6 aufschliessen konnte. Wieder zogen die Waadtländerinnen mit schönen Schnellangriffen von Wolowicz und Lavanchy davon, zumal sich beim Punkt zum 10-7 keine Wattwilerin für einen schönen Pass von Rudy Renko-Ilic verantwortlich fühlte.

In der zweiten Hälfte des ersten Satzes konnte Raiffeisen Volley Toggenburg mit den Favoritinnen erstaunlich gut mithalten. Obschon die Wattwilerinnen stehts mit 4-5 Punkten im Rückstand lagen, hielten sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten sehr gut mit. Vor allem Diana Sacher und die gewohnt starke Libera Romina Schnyder wussten zu überzeugen. Doch gegen die Angriffspower der Waadtländerinnen (mit Taylor, van Rooij und Wolowicz) war im ersten Satz kein Kraut gewachsen. Der erste Satz endete standesgemäss 25-18.

Aussenseiter kommt in Fahrt

Im zweiten Satz brachte Trainer Erni Martina Koch für Joanna Mazzoleni und diese sorgte gleich für einen 0-3 Vorsprung des Gästeteams. Mit einer stärker werdenden Blockarbeit und einer tieferen Fehlerquote lagen die Wattwilerinnen bis zum 11-12 immer wieder in Führung. Mit Jasmin Kuch durch die Mitte, Aussenangreiferin Annouk Erni und Topscorerin Maciagwoski erarbeitete sich Volley Toggenburg eine 11-12 Führung.

Eine Überraschung lag in der Luft ehe sich die Wattwilerinnen in den entscheidenden Momenten kleine Fehler leisteten, was VBC Cheseaux sofort zum 20-15 ausnutzen konnte. Vor allem Sarah van Rooij zeigte beim Heimteam in dieser Phase eine beeindruckende Leistung. Zwar konnten die St. Gallerinnen ihr Spiel nochmals stabilisieren doch auch der zweite Satz ging mit 25-20 verloren.

Diese Woche ist Servicetraining angesagt

Der dritte Satz begann mit einer Servicefehler-Orgie der Gäste aus dem Toggenburg. Bis zum ersten Time-out von 8-5 schafften es die Damen von Trainer Erni, ganze 5 Services in den Sand zu setzen! Das daraus keine ernsten Konsequenzen erwuchsen, lag in erster Linie daran, dass auch beim Heimteam zum Teil desaströse Aufschläge zu sehen waren. Zwar konnten die Waadtländerinnen dank ihrer Topscorerin (van Rooij) zum 12-7 davonziehen, doch dann geschah etwas Erstaunliches.

Diana Sacher brillierte in der Defensive mit einem Wahnsinns-Safe und sorgte damit für einen Weckruf. Ein schöner Block von Jasmin Kuch, ein glanzvoller Service von Martina Koch, nochmals ein Mosterblock von Kuch und ein schöner Safe von Jil Inauen und plötzlich stand es 14-14. Und obschon die Waadtländerinnen immer leicht in Front lagen, blieben die Toggenburgerinnen hartnäckig dran. Beim 21-21 hätte der Satz auf beide Seiten kippen könnte, zumal Diana Sacher, Romina Schnyder und Jasmin Kuch Defensivarbeit auf höchstem Niveau verrichteten. Leider beendete Raiffeisen Volley Toggenburg den Traum eines Satzgewinns gleich selber zum 25-23. Bezeichnenderweise mit einem Servicefehler.

Wenn das Ergebnis den Aufwand nicht rechtfertigt

Das VBC Cheseaux das Spiel gewinnen würde, davon war auszugehen. Wie sehr sie sich jedoch zu dem Sieg mühen mussten, war indessen erstaunlich. Das klare 3-0 täuscht über weite Strecken des Spiels, welches ausser im ersten Satz auf Augenhöhe verlief. Volley Toggenburg beging wenig Fehler und spielte sowohl im Angriff als auch in der Defensive sehr solide. Aufgefallen ist auch der Kampfgeist mit welchem die Verteidigung das heutige Spiel absolvierte.

Das ausgerechnet in den entscheidenden Phasen das Heimteam die Punkte zu buchen wusste, war mehr tiefen Durchschnittsalter von Volley Toggenburg zuzurechnen als der Heimstärke von VBC Cheseaux. Wie zufrieden das Gästeteam die Heimreise aus dem Waadtland antrat, verdeutlicht die folgende Tatsache. Noch selten war die Stimmung im Teambus ähnlich aufgeheitert wie heute. Ob es wohl am Weisswein aus der Region Lavaux gesponsert von VBC Cheseaux lag?

VBC Cheseaux – Raiffeisen Volley Toggenburg 3-0

Sätze: 25-18, 21 min / 25-20, 24min / 25-23, 26min.

Salle Derrière-la-Ville, Cheseaux – keine Zuschauer – SR Ciemiega/Mordasini

Raiffeisen Volley Toggenburg: Joanna Mazzoleni, Diana Sacher, Jasmin Kuch, Annouk Erni, Rudy Renko Ilic, Gabriela Maciagwoski, Romina Schnyder / Laura Condotta, Jil Inauen, Loredana Cantoni, Martina Koch (alle eingewechselt)

VBC Cheseaux: Maude Lavanchy, Orianne Hämmerli, Nikki Taylor, Ines Granvorka, Margareth Wolowicz, Sarah van Rooij, Marianne Hämmerli / Marie Schnetzer, Thais Freymond, Pauline Simic, Violeta Konstadinova (alle eingewechselt), Julia Borges, Aurélie Durussel, Livia Casto (nicht eingesetzt)

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