Cham budgetiert ein Minus für das Jahr 2023
Wie die Gemeinde Cham berichtet, wird im Budget 2023 aufgrund des Verzichtes auf die Konzessionsgebühr auf Strom und Gas mit einem Defizit gerechnet.

An der Gemeindeversammlung vom Montag, 12. Dezember 2022, wird die Einwohnergemeinde Cham ein Defizit für das kommende Jahr präsentieren.
Konkret sieht das Budget 2023 mit einem Ertrag von 100,2 Millionen Franken und einem Aufwand von 101,1 Millionen Franken einen voraussichtlichen Aufwandüberschuss von 860'468 Franken vor.
Der Ertrag im Budget 2023 steigt gegenüber dem Budget 2022 um 1,8 Millionen Franken. Dies trotz eines um 2,7 Millionen Franken tieferen Anteils am kantonalen Finanzausgleich.
Mindereinnahmen durch Verzicht auf Konzessionsgebühren
Voraussichtlich kann dieser jedoch durch die Steuereinnahmen mehr als kompensiert werden.
Bei den natürlichen Personen sind 3,4 Millionen Franken bei den juristischen Personen 600'000 Franken Mehreinnahmen zu erwarten.
Rund 900'000 Franken Mehreinnahmen ergeben sich zudem durch voraussichtlich höhere Kantonsbeiträge an die gemeindlichen Schulen.
Hauptgrund für das zu erwartende Defizit sind Mindereinnahmen von 600'000 Franken, die sich aus dem Verzicht auf die Erhebung von Konzessionsgebühren auf Strom und Gas ergeben.
Bevölkerung und Wirtschaft werden entlastet
Die SVP Cham hat in einer Motion vom 2. September 2022 beantragt, auf die Erhebung der gemeindlichen Konzessionsgebühren auf Strom und Gas für die Jahre 2023 und 2024 zu verzichten.
«Aufgrund der aktuellen Lage sowie der Empfehlung des eidgenössischen Preisüberwachers hat der Gemeinderat beschlossen, dieses Anliegen in die Budgetvorbereitung bereits einfliessen zu lassen.
Dies einerseits, um finanzielle Transparenz zu schaffen, und andererseits, um die Bevölkerung sowie die Wirtschaft und das Gewerbe von den Energiepreiserhöhungen zu entlasten», erklärt Gemeindepräsident Georges Helfenstein.
Aufwand nimmt zu
Der Aufwand wird gegenüber dem Budget 2022 um voraussichtlich 2,7 Prozent, also knapp 2,7 Millionen Franken steigen.
Bei den Personalkosten wird mit einer Steigerung von 2,6 Millionen Franken gerechnet.
Vorgesehen ist ein um 1,2 Millionen Franken höherer Aufwand bei den Löhnen des Verwaltungs- und Betriebspersonals und ein um eine Million Franken höherer Aufwand bei den Löhnen der Lehrkräfte.
Für sämtliche Löhne ist eine Teuerungszulage von zwei Prozent eingerechnet.
Höherer Beitrag an den Finanzausgleich
Der Transferaufwand fällt um knapp 900'000 Franken höher aus. 450'000 Franken davon gehen an Beiträge für denkmalpflegerische Massnahmen.
Weiter entstehen beim Schulbetrieb Eichmatt um 500'000 Franken höhere Kosten.
Der Beitrag an den nationalen Finanzausgleich wird im nächsten Jahr um 450'000 Franken höher ausfallen.
Aufgrund der aktuellen Lage ist im nächsten Jahr mit gut 200'000 Franken höheren Energiekosten zu rechnen.
Weiterhin grosser Investitionsbedarf
Für die Jahre 2023 bis 2027 sieht der Investitionsplan Ausgaben in der Höhe von 93,2 Millionen Franken vor.
Rund 8,6 Prozent davon entfallen auf bereits bewilligte Projekte. 52 Millionen Franken sind für die geplanten Schulhausbauten vorgesehen.
Daneben sind Projekte in den Bereichen Verkehr, Sportanlagen, Feuerwehr sowie Werkhof geplant.
Hohe Liquidität der Gemeinde
Der Selbstfinanzierungsgrad dürfte rund 71,6 Prozent betragen.
Die nach wie vor hohe Liquidität der Einwohnergemeinde wird es jedoch ermöglichen, die Investitionen im genannten Zeitrahmen ohne Aufnahme von langfristigen Darlehen zu finanzieren.
«Eine optimale Weiterentwicklung von Cham mit einem konsequenten Blick für die Zukunft ist dem Gemeinderat wichtig.
Die dazugehörigen finanziellen und strukturellen Herausforderungen nehmen wir an, um weiterhin dem hohen Standard unserer Gemeinde gerecht zu werden.»