Der SV Wiler-Ersigen traf im Unihockey-Supercup-Final auf den HC Rychenberg Winterthur. Denkbar dramatisch endet das Spiel im Penaltyschiessen.
SV Wiler Ersigen
Der SV Wiler-Erisgen feiert den vierten Supercuptitel in acht Jahren. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der SV Wiler-Ersigen gewinnt den Unihockey-Supercup gegen Rychenberg Winterthur.
  • Eine dramtische Aufholjagd der Wiler wird im Penaltyschiessen mit dem Titel gekrönt.
  • Für die Wiler ist es bereits der vierte Supercup-Titel.

Der SV Wiler-Ersigen gewinnt den Supercup der Männer nach einer unglaublichen Aufholjagd in einem Penalty-Krimi. Rychenberg Winterthur zieht im Mitteldrittel auf 4:1 und später auf 7:3 davon, kassiert aber zwei Sekunden vor Ende der regulären Spielzeit den Ausgleich.

Der Supercup-Final der Männer 2023 in der Saalsporthalle in Zürich begann schon mit einem Paukenschlag: Nach zweieinhalb Minuten zappelte das Tornetz und Wiler jubelte. Doch die Unparteiischen gaben das Tor nicht. Auch die Replay-Bilder klären die Frage Tor oder kein Tor nicht definitiv, doch ohne Videobeweis erübrigt sich diese Diskussion.

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Wiler hatte im ersten Drittel die besseren Torchancen und ging nach einem Konter in Führung. Andrin Hollenstein überraschte den HCR-Keeper Luca Locher mit einem geschickt verzögerten Abschluss, Wilers Goalie Matteo Fiechter konnte sich den Assist gutschreiben lassen. Nach 19 Minuten gab es das erste Powerplay für Rychenberg. Vor der Pause vergab Levin Conrad die bisher beste Torchance des HCR, nach dem Seitenwechsel und immer noch in Überzahl traf Markus Lindgjerdet dann zum 1:1.

Schnelle Torfolgen und Penalty-Drama

Diesen Schwung nahmen die Winterthurer gleich mit und innerhalb von 67 Sekunden lenkten sie das Spiel in ganz andere Bahnen. Nach einer Balleroberung von Levin Conrad in der Mittelzone bediente dieser Nico Mutter, der zur erstmaligen HCR-Führung traf. Claudio Mutter erhöhte nach einem Freistoss in der Ecke auf 3:1. Wiler konnte den Schaden vorerst begrenzen, hatte bis kurz nach Spielhälfte aber keine so guten Chancen mehr wie noch im Startdrittel. Dann erhöhte Michel Wöcke auf 4:1. Nach dem Timeout und einem Torhüterwechsel verkürzte Wiler vor der zweiten Pause auf 2:4.

Im Schlussdrittel ging es Schlag auf Schlag. Nach Levin Conrads 5:2 verkürzte Gianluca Persici durch einen Abstauber nur 58 Sekunden später für Wiler. Der Rekordmeister agierte druckvoll, doch langsam schien die Zeit knapp zu werden. Als Nilsson und erneut Levin Conrad mit einem Doppelschlag auf 7:3 erhöhten, standen Wilers Chancen definitiv schlecht. Doch wieder nur 22 Sekunden später kam Wiler erneut heran. Danach traf zweimal Yannis Wyss aus der beinahe identischen Position im Slot, Wiler spielte zu diesem Zeitpunkt bereits ohne Torhüter und mit einem zusätzlichen Feldspieler.

Supercup
Der Supercup war bis in die Schlusssekunden umkämpft.
SV Wiler-Ersigen
Ein später Ausgleich rettet die Berner ins Penaltyschiessen.
Supercup Final
Im Penaltyschiessen lassen die Berner den Winterthurer keine Chance.
Der SV Wiler-Ersigen jubelt
Bereits zum vierten Mal seit 2015 gewinnt der SV Wiler-Ersigen den Supercup.
Supercup final
Jubelnde Wiler strecken die Trophäe in die Höhe.

Wiler siegt im Penaltyschiessen

Die letzten Sekunden liefen bereits, als Rychenberg mit einem hohen Stock einen Penalty verschuldete. Max Wahlgren traf nach 59:58 tatsächlich zum 7:7 für Wiler. So ging das Spiel in die Verlängerung und als dort keine Tore fielen, begann das Penaltyschiessen.

Als erster Schütze lief Michel Wöcke an und verschoss – doch die Schiedsrichter ahndeten das Einsteigen von Wilers Torhüter Yanick Flury als Foul und sprachen eine Strafe gegen ihn aus. So musste der zuvor ausgewechselte Fiechter wieder ins Tor und Wöcke trat erneut an. Doch auch sein zweiter Versuch misslang, später trafen Marco Louis und Wahlgren für Wiler zum Sieg.

Vierter Titel in acht Jahren

So endete ein dramatischer Final mit einer unglaublichen Aufholjagd der Berner, die nach 2015, 2017 und 2019 erneut nach dem Meistertitel den Supercup gewinnen. «Über das gesamte Spiel ist der Sieg nicht unverdient», sagt Hollenstein im Interview. «Die sieben Minuten im zweiten Drittel, in denen wir sie davonziehen lassen, sind einfach unnötig. Zum Glück hat es am Schluss dank der individuellen Klasse im 6 gegen 5 und im Penaltyschiessen dann doch noch gereicht.»

Für den HCR ist die Niederlage äusserst bitter. Direkt nach dem Spiel hatte Levin Conrad noch keine Erklärung, wie sein Team das Spiel noch aus der Hand geben konnte: «Wenn wir uns das Spiel noch einmal anschauen, werden wir uns fragen, wie wir das Spiel noch verlieren konnten. Es nervt sehr, wir wollten den Titel unbedingt gewinnen.»

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