Freiburger Betreiber von Bordellen wehren sich gegen freischaffende Prostituierte, welche in Hotels arbeiten. Diese verschärfen den Wettbewerb.
Prostitution
Im Kanton Freiburg arbeiten immer mehr Prostituierte in Hotels statt in einem Bordell. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Freiburger Bordellbetreiber fordern ein Verbot von Prostitution in Hotels.
  • Die Behörden sehen jedoch keine Illegalität bei Sexarbeit im Hotel.
  • Auch die Freiburger Hoteliers bemerken eine Zunahme von Prostitution im Hotel.

In der Freiburger Sex-Industrie herrscht grosse Aufregung. Verschiedene Betreibende von Bordellen beklagen sich über Konkurrenz, die nicht nach den gängigen Regeln arbeitet.

Gemeint sind damit Prostituierte, welche in Hotelzimmern arbeiten. Diese sollen unregistriert arbeiten und die Preise drücken. Sie würden Dienstleistungen dort bis zu 30 Prozent günstiger anbieten, als im Bordell.

Weniger Kundschaft in Bordellen

Zoé Meuwly ist Bordellbetreiberin in Rosé FR. Sie sagt gegenüber der Sendung «Schweiz aktuell» des SRF: «Die Dumpingpreise der Prostituierten, welche in Hotels anschaffen, sind unfair gegenüber den Frauen, die in meinem Bordell arbeiten.» Auch bemerke sie, dass sie weniger Kundschaft habe.

Einige Bordellbetreibende fordern von Hotels und Behörden, dass Prostitution in Hotels und Privaträumen verboten werden soll. Aber weder die Sexarbeitenden noch die Hotels würden etwas Verbotenes machen, so die Behörden.

Dennoch wurde im März von den Verantwortlichen im Kanton Freiburg ein Brief an alle Hoteliers gesendet. Darin wurde dazu aufgefordert, sich zu melden, sofern in den eigenen Betrieben regelmässig Prostituierte ihre Dienste anbieten.

Ein Freiburger Hotelier äussert sich schriftlich und anonym in der Sendung «Schweiz aktuell» des SRF zur Situation: «Die Prostitution in der Hotellerie ist kein neues Phänomen. Wir stellen eine gewisse Zunahme fest.»

Der Hotelier argumentiert, dass das Arbeiten im Hotel für Frauen mehr Eigenverantwortung bedeutet. Dort könnten sich die Frauen die Kundschaft auswählen und müssten, anders als im Salon, nicht ununterbrochen Freier annehmen.

BORDELL Coronavirus
Sexarbeiterinnen sitzen in einem Bordell. - Keystone

Grundsätzlich ist Prostitution für Frauen aus dem Schengen-Raum in Schweizer Hotels legal. Derzeit gibt es keine Absichten, die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu ändern. Daher könnte es schwierig werden für die Bordellbetreibenden, ihre Forderungen durchzusetzen.

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