Schulklassen kartieren invasive Pflanzen im Stadtgebiet
Im Juni 2025 dokumentieren Bülacher Schulklassen die Verbreitung problematischer Neophyten im Siedlungsgebiet als Teil einer langfristigen Eindämmungsstrategie.

Wie die Stadt Bülach berichtet, findet im Juni 2025 eine umfassende Kartierungsaktion von Neophyten statt. Schulklassen dokumentieren das Vorkommen invasiver Pflanzen im gesamten Siedlungsgebiet.
Die Aktion ist Teil einer längerfristigen Strategie zur Eindämmung problematischer Arten.
Was sind invasive Neophyten?
Neophyten sind gebietsfremde Pflanzen, die nach der Entdeckung Amerikas im Jahre 1492 nach Europa eingeführt wurden. Einige dieser Pflanzen wurden absichtlich nach Europa eingeführt, beispielsweise als Garten- und Zierpflanzen. Andere hingegen gelangten unabsichtlich zu uns; etwa als «blinde Passagiere» auf Frachtschiffen.
Die meisten dieser gebietsfremden Pflanzen (Neophyten) verhalten sich in der neuen Umgebung unproblematisch. Sie können im Privatgarten eine Bereicherung sein. Einige der eingeschleppten Pflanzenarten breiten sich hingegen unkontrolliert aus. So verdrängen sie einheimische Pflanzen.
Wenn Pflanzen zur Gefahr werden
Als invasiv werden Neophyten bezeichnet, die zunehmend Schäden verschiedenster Art verursachen. Dazu gehören gesundheitliche Schäden (zum Beispiel Ambrosia), Schäden an Bauwerken, Uferbefestigungen und Infrastrukturanlagen (zum Beispiel Japanknöterich), Verdrängung einheimischer Arten (zum Beispiel Amerikanische Goldruten), gesundheitsschädigend für das Vieh (zum Beispiel Schmalblättriges Greiskraut) und Ernte-Einbussen (zum Beispiel Erdmandelgras).
Weitere invasive Pflanzenarten finden sich auf der Schwarzen Liste und auf der Beobachtungsliste (Watch List) von Info Flora. Für einige Pflanzen gilt schweizweit ein Umgangsverbot.
Das heisst, sie dürfen weder gehandelt noch angepflanzt oder vermehrt werden. Im Kanton Zürich sind die Ambrosia, der Riesenbärenklau und das Schmalblättrige Greiskraut bekämpfungspflichtig.
Bülacher Schulklassen im Einsatz gegen Neophyten
Im Verlauf des Juni 2025 werden sieben Schulklassen aus den vier Bülacher Schulhäusern eine Neophyten-Kartierungsaktion in den Quartieren sowie auf der Gemeindefläche von Bülach durchführen. Das Ziel der Aktion besteht darin, dass die Schülerinnen und Schüler die problematischen Neophyten Bülachs erkennen.
Sie sollen einen Überblick über die Verbreitung invasiver Neophyten im Siedlungsgebiet von Bülach gewinnen. Die Kinder tragen während der Kartierung eine Kennzeichnung (Neophyten-Projekt). Bei Bedarf werden sie bei Liegenschaften klingeln, um Zutritt in die von aussen nicht einsehbaren Gärten zu erbitten.
Schüler lernen problematische Arten kennen
Vorgängig werden mit den Schülerinnen und Schülern folgende Neophyten in der Schule unter der Anleitung von Evi Binderheim, Projektleiterin, thematisiert: Kirschlorbeer, Berufskraut, Kanadische Goldrute, Japanischer Knöterich und Sommerflieder. Diese Neophyten sind im Bülacher Siedlungsgebiet problematisch.
Die Kartierungsaktion ist der Auftakt zu einer ganzen Reihe von Aktivitäten, die dem Eindämmen und Bekämpfen der Neophyten in Bülach dienen.
Die Resultate der Kartierung werden ab Anfang Juli 2025 im Stadthaus in Form von Informations-Plakaten ausgestellt.