Besorgte Bürgerinnen und Bürger finden im Frühjahr/Sommer oft Jungvögel am Boden. So reagieren Sie richtig.
Eine junge Amsel die auf dem Mittelfuss sitzt und möglicherweise auf Hilfe angewiesen ist. - Foto: Schweizerische Vogelwarte
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Im Frühjahr/Sommer verlassen die Jungvögel ihre Nester, oftmals bevor sie richtig fliegen können. In dieser Zeit erhält die 24h-Notfallzentrale der in Winkel ansässigen Stiftung TierRettungsDienst viele Anrufe von besorgten Bürgerinnen und Bürgern, die scheinbar verlassene Jungvögel am Boden auffinden.

4'746 Rettungseinsätze leistete der Tierrettungsdienst im letzten Jahr für in Not geratene Tiere. Dabei rückten die Rettungsfahrerinnen und -fahrer für über 400 hilfsbedürftige Jungvögel aus. Findet man einen vermeintlich verwaisten, befiederten Jungvogel, sollte man zuerst eine längere Zeit aus genügend Abstand beobachten, ob sich die Vogeleltern in der Nähe befinden. Wird er während mindestens einer Stunde nicht von den Eltern mit Futter versorgt, ist das Verhalten und die Körperhaltung des Tieres entscheidend.

Wenn der Jungvogel mobil ist und herumhüpft, braucht er keine Hilfe. Befindet sich der unerfahrene Vogel aber in akuter Gefahr, wie bspw. in unmittelbarer Nähe einer Strasse, kann er problemlos aufgehoben und an einen sicheren Ort im näheren Umkreis, wie ins nächste Gebüsch, gebracht werden. Im Gegensatz zu anderen Wildtieren stört der Geruch des Menschen die Vogeleltern nicht.

Sitzt der Jungvogel auf dem Mittelfuss und hüpft auch beim Annähern und längerem Warten nicht davon, ist er vermutlich nicht mobil und auf Hilfe angewiesen. Auch junge Tiere, die nackt oder grösstenteils unbefiedert oder verletzt vorgefunden werden, benötigen Hilfe.

Spezialfall Segler

Handelt es sich um einen aus dem Nest gefallenen Segler, ist die Unterstützung durch Menschenhand immer gefordert. Segler werden am Boden von ihren Eltern nicht gefüttert.

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