Die aufwendige Überprüfung der Buchhaltung durch ein externes Revisionsbüro ist abgeschlossen. Untersucht wurden die Geschäftsjahre 2014 bis 2018.
Gemeinderat
Nach der letzten Gemeindeversammlung liegt in Kirchlindach ein zerstrittener Gemeinderat vor. - Symbolbild
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Auslöser für die Untersuchung waren die unnatürlich hohen Debitorenbestände. Diese mussten per Ende 2018 um rund CHF 600'000 als ausserordentlicher Aufwand zulasten der Altersheimrechnung bereinigt werden.

Sie waren hauptsächlich darauf zurückzuführen, dass zwei Lohnläufe (einmal inkl. 13. Monatslohn) von rund CHF 430'000 nachträglich in der Buchhaltung gelöscht und als Debitorenguthaben gegengebucht wurden. Zur Klärung der restlichen CHF 170'000 wurde ein Prüfauftrag erteilt.

Dabei hat sich ergeben, dass die nachträgliche Löschung nicht netto erfolgte, sondern die gesamte Bruttolohnsumme, also inkl. Arbeitnehmerabzügen und Arbeitgeberbeiträgen, gelöscht wurde. Insgesamt wurde Lohnaufwand in der Höhe von CHF 600'000 nicht verbucht, womit die Debitorendifferenz geklärt ist.

Das bedeutet jedoch, dass die Bilanzen der Geschäftsjahre 2016 und 2017 falsch waren.

Ergebnisse der Überprüfung

Seit dem Amtsantritt des ehemaligen Heimleiters ab Oktober 2014 wurden die Bücher nicht mehr ordnungsgemäss geführt. Die Debitorenzahlungen auf das Bankkonto wurden in den betroffenen Geschäftsjahren unterjährig überhaupt nicht mehr verbucht.

Die Übereinstimmung des Bankkontos mit dem effektiven Banksaldo gemäss Kontoauszug wurde jeweils zum Bilanzstichtag mit einer einzigen Buchung «Bank an Debitoren» erreicht. Eine fortlaufende, lückenlose und chronologisch korrekte Buchführung war so nicht gegeben.

Das Revisionsbüro entdeckte bei der Untersuchung zudem Hinweise auf Unregelmässigkeiten durch unbelegte Bank- und Kassabezüge mit dem Verdacht auf Privatentnahme. Die Schadensumme inkl. Folgekosten (Prüfbericht etc.) beläuft sich auf rund CHF 100'000 und wurde bereits vorsorglich den Versicherungen angemeldet.

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