Wie die Gemeinde Brig-Glis mitteilt, weist das Budget 2022 trotz Steuersenkungen einen Ertragsüberschuss von rund 0.3 Millionen Franken auf.
Das Zentrum von Brig.
Das Zentrum von Brig. - Nau.ch / Ueli Hiltpold
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Trotz der beschlossenen Senkung des Steuerkoeffizienten für 2022 auf das Minimum von 1.00 präsentiert die Stadtgemeinde Brig-Glis ein Budget mit einem Ertragsüberschuss von rund 0.3 Millionen Franken.

Durch die Einführung von HRM2 ist das Budget 2022 nicht direkt mit jenen der Vorjahre vergleichbar. Das Investitionsvolumen bleibt hoch und die gute Finanzlage erlaubt es, in den kommenden Jahren mit der Bildung einer finanzpolitischen Reserve für Extremereignisse vorzusorgen.

Der Stadtrat hat an seiner Sitzung vom 26. Oktober 2021 das Budget 2022 und den Finanzplan 2022 bis 2025 verabschiedet. Budget und Finanzplan wurden erstmals nach dem Harmonisierten Rechnungsmodell HRM2 erstellt. HRM2 erhöht die Transparenz über die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage und sichert die Vergleichbarkeit der Rechnungen aller öffentlichen Gemeinwesen.

Durch diese Umstellung auf HRM2 ist das Budget 2022 nicht direkt mit jenen der Vorjahre vergleichbar. Einerseits fallen die Abschreibungen in der Höhe von rund 6.5 Mio. Franken tiefer aus als im Budget 2021. Grund dafür ist, dass HRM2 keine zusätzlichen Abschreibungen erlaubt.

Andererseits führt die sogenannte Aktivierungsgrenze in HRM2 dazu, dass alle Investitionen, die unter 200'000 Franken liegen, direkt der Erfolgsrechnung belastet werden und nicht in der Investitionsrechnung aufgeführt werden.

Investitionen in den nächsten vier Jahren

Zu den nach wie vor hohen Bruttoinvestitionen von über 10 Millionen Franken kommen 2.3 Millionen Investitionen hinzu, welche direkt über die Erfolgsrechnung laufen. Auch für die folgenden Jahre bleibt das Investitionsvolumen hoch. So plant die Stadtgemeinde Bruttoinvestitionen in der Höhe von 38.4 Millionen Franken in den nächsten vier Jahren.

Das Budget 2022 weist trotz der beschlossenen Senkung des Steuerkoeffizienten auf 1.00 bei einer Indexierung von 170 Prozent einen Ertragsüberschuss von rund 0.3 Millionen Franken aus. Brig-Glis ist nicht nur steuergünstigste Stadt, sondern gehört neu zu den steuergünstigsten Gemeinden im ganzen Kanton.

Für die kommenden vier Jahre rechnet die Stadtgemeinde Brig-Glis mit Ertragsüberschüssen in der Höhe von rund 1 Million Franken und einer Zunahme des Eigenkapitals. Angesichts der guten Finanzlage hat der Stadtrat beschlossen, analog dem Kanton das mit HRM2 eingeführte Instrument der finanzpolitischen Reserve zu nutzen.

Gerüstet für mögliche Pandemien

Die finanzpolitische Reserve ist wie eine Konjunktur- oder Ausgleichsreserve zu führen und kann bei zukünftigen Aufwandüberschüssen in der Erfolgsrechnung eingesetzt werden.

Durch die Einlagen in die finanzpolitische Reserve ab 2023 gibt sich der Stadtrat die finanziellen Mittel, um unmittelbar für extreme Situationen wie Wirtschaftskrisen, Unwetter, Erdbeben, Pandemien gerüstet zu sein.

So kann eine nachhaltige und harmonische Haushaltspolitik garantiert werden und im Falle von unvorhergesehenen zusätzlichen Aufwendungen oder Ausgaben wird kein Sparprogramm bzw. keine Anpassung der öffentlichen Leistungen notwendig.

Die finanzpolitische Reserve steigen gemäss dem Finanzplan bis auf 7.4 Mio. Franken im Jahr 2025.

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