Vom Mittelalter bis heute: Biel ehrt 750 Jahre Unabhängigkeit
Biel erinnert an den Freiheitsbrief von 1275, mit dem König Rudolf I. der Stadt erste Autonomierechte verlieh. Festakte laden ab 21. November zum Mitfeiern ein.

Wie die Stadt Biel berichtet, organisiert sie zur Feier des Freiheitsbriefs, den König Rudolf I. von Habsburg vor 750 Jahren ausgestellt hat, ab dem 21. November eine Ausstellung sowie drei Anlässe. Dieses auf den 26. November 1275 datierte Dokument wird als erste Urkunde betrachtet, die den Bieler Behörden eine gewisse Unabhängigkeit verlieh.
Am 26. November 1275 stellte König Rudolf I. von Habsburg der Stadt Biel einen sogenannten Freiheitsbrief aus. Dieser erteilte ihr «die gleichen Rechte wie der grossen Stadt Basel», unter anderem das Recht, einen eigenen Burgermeister und Rat zu wählen.
Mit dieser Urkunde ehrte der König zwar in erster Linie den Fürstbischof von Basel, verschaffte Biel aber das Prestige königlicher Freiheitsrechte und stärkte das Selbstverständnis Biels als selbständige Stadt unter fürstbischöflicher Hoheit.
750 Jahre Freiheit: Ausstellung und Festakt
Zur Feier dieses für die Stadt und ihre Behörden wichtigen Ereignisses hat die Stadt Biel eine kleine Ausstellung organisiert, in der die Entwicklung der Bieler Stadtrechte vom Freiheitsbrief von 1275 bis zum Inkrafttreten der neuen Stadtordnung 2025 präsentiert wird.
Sie kann vom 21. bis 30. November zwischen 10 und 19 Uhr kostenlos besichtigt werden, im Artspace Juraplatz, gegenüber dem ehemaligen Haus des Fürstbischofs von Basel.
Am Mittwoch, 26. November, genau 750 Jahre nach dem Ausstellen des Freiheitsbriefs, findet auf dem Juraplatz eine offizielle Feier statt. Die Bieler Stadtpräsidentin, Glenda Gonzalez Bassi, der Stadtratspräsident, Mohamed Hamdaoui, sowie der Burgerratspräsident der Burgergemeinde Biel, Adrian Strobel, werden das Wort ergreifen.
Begleitet wird der Festakt mit historischen Musikinstrumenten. Im Anschluss daran werden Suppe und Glühwein offeriert. Der Anlass ist öffentlich.
Freiheitsbrief und Podiumsdiskussion für die Öffentlichkeit
Am Freitag, 28. November kann die Öffentlichkeit ab 14 Uhr im ehemaligen Gemeinderatssaal neben dem Stadtratssaal das Original des Freiheitsbriefs zusammen mit weiteren ausgewählten Quellen besichtigen.
Ab 18 Uhr finden im Stadtratssaal zwei Kurzvorträge mit anschliessender Podiumsdiskussion zum Thema «Biel und die Obrigkeit» statt mit den Historikern Jean-Claude Rebetez, Konservator des Archivs des ehemaligen Fürstbistums Basel in Pruntrut, und Lucas Burkart, Professor für Geschichte des Spätmittelalters und der italienischen Renaissance an der Universität Basel sowie Hans Stöckli, ehemaliger Stadtpräsident von Biel. Dieser Anlass mit anschliessendem Apero ist ebenfalls öffentlich.
Feierlichkeiten unter städtischem Patronat
Organisiert werden die Feierlichkeiten durch die Stadtkanzlei und das Stadtarchiv unter dem Patronat des Gemeinderats, des Stadtrats und der Burgergemeinde Biel. Es ist den Bieler Behörden ein wichtiges Anliegen, die Bedeutung dieses Freibriefs von 1275 zu betonen und dessen Rolle im Werdegang der Stadt Biel als autonome Stadt zu unterstreichen.
Sie sind überzeugt, dass in diesen manchmal unsicheren Zeiten die Erinnerung an die Vergangenheit das Gemeinschaftsgefühl und die Beziehungen zu den städtischen Institutionen stärken kann.






