Biel präsentiert Budget 2026 mit Defizit

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Biel/Bienne,

Das Budget 2026 der Stadt Biel weist ein Defizit von 29 Millionen Franken aus. Steigende Ausgaben werden durch höhere Steuereinnahmen und Reserven gedeckt.

Kongresshaus Biel
Stadtverwaltung im Kongresshaus Biel an der Zentralstrasse 60 in Biel. - Nau.ch / Ueli Hiltpold

Wie die Stadt Biel mitteilt, legt der Gemeinderat dem Stadtrat im Oktober 2025 ein Budget vor, das sich in die Übergangsbudgets der letzten Jahre einreiht.

Trotz steigenden Ausgaben und einem operativen Defizit von 29,01 Millionen Franken im Allgemeinen Haushalt können die Leistungen für die Bevölkerung aufrechterhalten werden. Das Defizit wird durch Entnahmen aus zweckgebundenen Reserven gedeckt.

Steigende Ausgaben

Für 2026 sind Gesamtausgaben vorgesehen von 527,54 Millionen Franken, was 3,96 Millionen Franken (plus 0,08 Prozent) mehr als im Budget 2025 entspricht. Der Allgemeine Haushalt macht dabei 461,75 Millionen Franken aus (plus 6,03 Millionen Franken / plus 1,3 Prozent).

Der Kostenanstieg ist vor allem auf gebundene Ausgaben zurückzuführen. Dazu zählen höhere Beiträge an den kantonalen Lastenausgleich, insbesondere fürs Sozialwesen (plus 2,48 Millionen Franken), wobei die erhöhten Beiträge nicht Kosten für die individuelle Sozialhilfe betreffen, da die Sozialhilfequote rückläufig ist.

Zudem steigen die Ausgaben durch zusätzliche Stellen in der Kinderbetreuung und im Erwachsenen- und Kindesschutzbereich sowie der Teuerung und Lohnentwicklung. Die zusätzlichen Stellen werden teilweise durch analog ansteigende Rückfinanzierungs­beiträge des Kantons gedeckt.

Steigende Steuereinnahmen

Trotz dieser Mehrbelastungen hält die Stadt am seit neun Jahren unveränderten Steuerfuss von 1,63 fest. Die Steuereinnahmen steigen um 11,81 Millionen Franken (plus 7,5 Prozent) auf 168,18 Millionen Franken, was vor allem höheren Einkünften aus den Steuern natürlicher und juristischer Personen zu verdanken ist.

Belastung durch Finanzausgleich

Die Bieler Beiträge an den kantonalen Lastenausgleich steigen 2026 auf 105,42 Millionen Franken (plus 4,91 Millionen Franken / plus 4,9 Prozent). Gleichzeitig sinken die Einnahmen aus dem Finanzausgleich auf 27,99 Millionen Franken (minus 1,18 Millionen Franken / minus 4 Prozent), da der Disparitätenabbau (Ausgleich finanzieller Unterschiede des Steueraufkommens unter den Gemeinden) tiefer ausfällt.

Bei der Abgeltung der Zentrumslasten und dem soziodemografischen Zuschuss gibt es hingegen keine Veränderungen. Die Kombination aus steigenden Abgaben und sinkenden Einnahmen aus dem Finanzausgleich schränkt den finanziellen Handlungsspielraum der Stadt weiterhin erheblich ein.

Investitionen und Zukunftsperspektive

Die Stadt Biel investiert auch 2026 kräftig: Geplant sind Investitionen im Umfang von 80,01 Millionen Franken – davon 56,64 Millionen Franken im Allgemeinen Haushalt und 23,36 Millionen Franken in den Sonderrechnungen (Neubau Schulhaus Champagne, Recyclinghof).

Im Allgemeinen Haushalt vergrössert sich jedoch die Finanzierungslücke: Das Finanzierungsdefizit steigt von 39,5 Millionen Franken (2025) auf 58,10 Millionen Franken (2026). Die Selbstfinanzierungsquote bleibt negativ.

Ausblick «Substance +»

Das Budget 2026 berücksichtigt Massnahmen aus dem Sanierungsprogramm «Substance 2030». Dennoch zeigt das anhaltende strukturelle Defizit, dass zusätzliche Entlastungsschritte nötig sein werden. Diese werden auf Basis der zwischen Gemeinderat und Parlament getroffenen Vereinbarung zur Haushaltsanierung erarbeitet.

Das als «Substance +» bezeichnete Massnahmenpaket wird am 23. September 2025 veröffentlicht. Ziel ist es, die Finanzlage nachhaltig zu stabilisieren, ohne das Leistungsangebot für die Bevölkerung grundlegend einzuschränken.

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