Volk soll bei Planung in Biel mitreden - Ärger bei Westast-Gegnern

Die Bevölkerung der Region Biel soll mitreden, wenn es um die verkehrliche und städtebauliche Entwicklung der Gegend geht. Gelegenheit dazu hat sie am Dienstag und Mittwoch am «Rendez-vous espace Biel/Bienne.Nidau» im Volkshaus.

Mit dieser Veranstaltung tritt die übergeordnete Projektorganisation espace Biel/Bienne.Nidau (EBBN) erstmals an die Öffentlichkeit, wie die Verantwortlichen am Montag bekanntgaben. Eine Ausstellung und eine Arena-Diskussion bieten dem Publikum Gelegenheit, sich mit dem Zukunftsbild aus dem Dialogprozess Westast auseinanderzusetzen.

EBBN wurde gegründet, nachdem das umstrittene Westast-Autobahnprojekt Ende 2020 nach jahrelangem Streit beerdigt wurde. Die neue Projektorganisation soll eine gesamtheitliche Planung durch die Behörden von Biel, Nidau, Brügg, Port und Ipsach, des Kanton und des Vereins seeland.biel/bienne ermöglichen.

Alle Betroffenen sollten ihren Beitrag leisten, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern, erklärte Regierungsrat Christoph Neuhaus gemäss Communiqué. Gefragt seien nebst einem leistungsfähigen Strassensystem auch Verbesserungen für den Langsamverkehr und den öffentlichen Verkehr.

Die Nidauer Stadtpräsidentin Sandra Hess zeigte sich überzeugt, dass die Mitwirkung der betroffenen Bevölkerung und interessierter Gruppierungen von zentraler Bedeutung seien, um tragfähige Lösungen zu finden.

Das Komitee «Westast so nicht!» übte am Montag Kritik an der übergeordneten Projektorganisation. Diese sei stark aus Verkehrssicht gedacht. «Namenlose Experten» arbeiteten bereits an einer Machbarkeitsstudie für eine neue Autobahn statt wie vereinbart die kurz- und mittelfristigen Massnahmen prioritär zu behandeln.

Dabei hätten zum Beispiel alle Parteien gemeinsam ein Transitverbot für den Schwerverkehr durch Biel und am linken Seeufer verlangt. Dieses Thema sei bisher nicht angepackt worden, ebenso wenig habe man einfach zu realisierende Empfehlungen beherzigt wie sichere Markierungen der Velowege.

Das Vorgehen der Behörden sei intransparent und verstosse gegen die Schlussempfehlungen aus dem Dialogprozess, kritisierte das Komitee. Das müsse sich dringend ändern. Die Behörden und Planungsinstanzen müssten so rasch als möglich umsetzen, was zum Abschluss des Westast-Dialogprozesses vereinbart worden sei.

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