Wie die Stadt Bern mitteilt, fand vom 21. Oktober bis 16. Dezember 2022 die Vernehmlassung zum Vorschlag für Fusion der Gemeinden Bern und Ostermundigen statt.
Übersicht der Stadt Bern
Übersicht der Stadt Bern. (Symbolbild) - Pixabay

Die öffentliche Vernehmlassung zum Vorschlag für die Fusion der Gemeinden Bern und Ostermundigen fand vom 21. Oktober bis 16. Dezember 2022 statt.

Interessierte Kreise konnten sich zu den Fusionsdokumenten (Fusionsvertrag und Fusionsreglement) und zum Erläuterungsbericht äussern, Bemerkungen anbringen, Fragen deponieren und ihre grundsätzliche Haltung zur Fusion kundtun.

Insgesamt haben 43 Parteien, Organisationen und Verbände sowie 25 Einzelpersonen von der Möglichkeit Gebrauch gemacht.

Der nun vorliegende Vernehmlassungsbericht gibt detailliert Auskunft über die eingegangenen Stellungnahmen, beantwortet Fragen und zeigt auf, wo Eingaben bereits zu Änderungen in den Fusionsdokumenten geführt haben.

Mehrere Parteien und Verbände sind unentschlossen oder gespalten

Das von den beiden Gemeinderäten ausgehandelte Gesamtpaket wird in der Vernehmlassung allgemein als «Geben und Nehmen» respektive als Kompromiss gewürdigt.

Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden beurteilt die Fusionsdokumente und den Erläuterungsbericht als umfassend und sieht alle wesentlichen Elemente behandelt.

Die Fusion gilt als technisch umsetzbar und praktikabel. Ob sie politisch wünschbar ist, wird kontrovers beurteilt.

Mehrere Parteien und Verbände legen sich noch nicht fest, ob sie die Fusion befürworten oder ablehnen. Ihre Mitglieder sind unentschlossen oder gespalten.

Befürworter und Gegner der Fusion

Diverse Eingaben lassen eine grundsätzliche Sympathie für Gemeindefusionen erkennen, wobei ein «Ja, aber ...» folgt.

Vermisst werden beim vorgeschlagenen Zusammenschluss von Bern und Ostermundigen eine Vision für die fusionierte Gemeinde, Angaben zum konkreten Fusionsnutzen, zu Synergien und Effizienzgewinnen sowie eine politische Würdigung durch die Gemeinderäte von Bern und Ostermundigen.

Die Befürworter argumentieren, dass die Fusion die künstliche Gemeindegrenze beseitigt, eine koordinierte Siedlungsentwicklung sicherstellt, die Mitbestimmung im gemeinsamen Lebensraum ermöglicht, die Rekrutierung von Behördenmitgliedern und Fachkräften gewährleistet und für Ostermundigen mehr Dienstleistungen zum gleichen Preis und tiefere Steuern bringt.

Die Gegner warnen vor einem Autonomieverlust in Ostermundigen, vor mehr Bürokratie, einer gewerbefeindlichen Politik, ungewissem Nutzen und vor der mittelfristigen Gefahr einer Steuererhöhung in der fusionierten Gemeinde.

Fusion als Chance für effiziente Dienstleistungen

Der Vernehmlassungsbericht dient den Gemeinderäten von Bern und Ostermundigen als Grundlage für die definitive Entscheidfindung.

Den in der Vernehmlassung geäusserten Anliegen wollen die beiden Exekutiven mit Präzisierungen und Anpassungen Rechnung tragen.

So wird vertieft abgeklärt, wie die Fusion verbindlich und konkret als Chance für effiziente Dienstleistungen und schlanke Abläufe genutzt werden kann.

Ebenso werden die beiden Gemeinderäte eine politische Würdigung der Fusion spätestens in der Kalenderwoche 14 vornehmen.

Volksabstimmung in beiden Gemeinden am 22. Oktober 2023

Geplant ist, die Fusionsdokumente in den nächsten Wochen definitiv zu bereinigen und Anfang April 2023 respektive Ende Mai 2023 die entsprechenden Botschaften an die Gemeindeparlamente von Bern und Ostermundigen zu verabschieden.

Die Volksabstimmung in den beiden Gemeinden ist am 22. Oktober 2023 terminiert.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

DienstleistungenSteuernFusion