Stadt Bern: Hohe Belastung beim Erwachsenen- und Kindesschutz
Wie die Stadt Bern berichtet, müssen die personellen Ressourcen im Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz aufgrund von steigenden Fallzahlen erhöht werden.

Das Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz verzeichnet weiterhin eine Zunahme der Fallzahlen und momentan ist nicht von einer Beruhigung auszugehen. Gerade bei Kindern, jungen Erwachsenen und psychisch beeinträchtigten Menschen mehren sich die Krisensituationen.
Die Fallzahl von suizidalen Jugendlichen bewegt sich auf hohem Niveau. Auch beim Erwachsenenschutz häufen sich die Fälle von schwer psychisch erkrankten Menschen. Damit die professionelle Betreuung dieser vulnerablen Personengruppen weiterhin gewährleistet werden kann, ist eine definitive Personalaufstockung um insgesamt 600 Stellenprozent per 1. Januar 2023 notwendig.
Der Gemeinderat beantragt deshalb beim Stadtrat einen Verpflichtungskredit von 680'000 Franken. Dieser kann mit den vom Kanton abgegoltenen Fallpauschalen kompensiert werden.
Belastung hat nicht abgenommen
Das Amt für Erwachsenen- und Kindesschutz hat bereits 2021 und 2022 eine befristete Stellenaufstockung beantragt, um den steigenden Fallzahlen gerecht zu werden. Eine Beruhigung der Situation ist momentan nicht absehbar.
Diese Situation belastet auch die Mitarbeiter stark und destabilisiert deren psychische Verfassung. Im Bereich Kindesschutz ist die maximale Fallbelastung überschritten und es sind keine Kapazitäten für weitere Fallaufnahmen vorhanden.
Die Akutfälle von Klienten sind so hoch, dass Anfang September 2022 ein Zuteilungsstopp angeordnet werden musste. Diese Massnahme ist für die Betroffenen gefährlich.
Mit der definitiven Personalaufstockung kann dies einerseits verhindert und die Betreuung der vulnerablen Personengruppen sichergestellt und andererseits die Belastung der Mitarbeiter abgefedert werden.