Regio-Fussball: Bern bleibt dank Sieg oben – Esperia unten
Im Duell der Aufsteiger bezwingt der FC Bern Esperia in der 2. Liga Regional mit 2:0. Der Bericht zum Spiel für einmal aus einer etwas anderen Perspektive.

Gestatten, dass ich mich kurz vorstelle? Ich heisse Jako und war im Spiel zwischen dem FC Bern und dem Gast SCI Esperia der Matchball.
Sie müssen mich nicht zwingend mit Jako ansprechen; mich kennt man auch unter einigen anderen Namen. Manche nennen mich «das Runde» oder «das Ei», oft «Spielgerät», gerne auch «das Leder», «das Runde» oder, was ich ganz besonders mag, «die Pille»!
Keine Angst, meine ausführliche Vorstellung geht nicht zu Lasten meines Spielberichts. Das Spiel war nämlich eines der langweiligeren Sorte.
Die ersten 20 Minuten flog ich praktisch nie in Richtung eines der beiden Tore, denn die beiden Teams nutzten die ganze Platzbreite und droschen mich unzählige Male quer über den nassen Platz.
Oft landete ich aber nicht bei einem Spieler, sondern auf einem aufgespannten Regenschirm oder knallte in den seitlichen Zaun.

Am wohlsten fühlte ich mich in den ersten Minuten in der Nähe des 35-jährigen Esperia-Verteidigers Volina; der spielte übrigens einst ein Spiel in der Super League für den FC Thun.
Der wusste, wie man eine Pille wie mich zu behandeln hat: Leichtfüssig trat dieser mich jeweils in meinen Hintern und spedierte mich so fast ausnahmslos und präzise zu einem seiner Mitspieler.
Bern führt zur Pause
In der 27. Minute konnte aber auch der Routinier nicht verhindern, dass mich der FC Bern schön auf der rechten Seite durchspielte, mich zu Derek Sierra passte und dieser beförderte mich dahin, wo ich mich am wohlsten fühle: in die Maschen eines Tores nämlich.
Nach der Führung fand ich mich häufiger in der Platzhälfte des FC Bern wieder. Esperia verzichtete jetzt darauf, mich von links nach rechts zu bugsieren, sondern haute mich mit Schmackes immer Richtung Berns Tor.
Mit ein paar blauen Flecken, aber ohne einen weiteren Maschenkontakt konnte ich mich in der Pause etwas erholen. Nach der Pause beschränkte sich Bern auf die Verwaltung des knappen Vorsprungs und liess mich weitgehend in den Füssen der Esperia-Kicker.

Aber entweder fing mich Berns Goalie Torsello aus der Luft oder ich krachte unsanft neben dem Tor an den Zaun.
Weit in der Nachspielzeit landete ich bei Berns Sierro, der mich ja vom 1:0 her noch gut kannte. Sierro sah vor dem Gehäuse Esperias den freistehenden Stieger und dieser schob mich sanft in das leere Tor.
Das war's für mich. Bern bleibt in der Tabelle vorne auf dem 3. Platz und Esperia auf dem 11. Rang im Tabellenkeller.














