Die Firma Enespa AG aus Appenzell nimmt im kommenden September in Deutschland eine neuartige Recycling-Anlage in Betrieb. Diese produziert aus Plastikabfällen Paraffinöl, das wiederum als Rohstoff für die Herstellung von Kunststoffen dient.
Abfallberge aus Plastik greenpeace
Immer häufiger schliessen sich Schweizer Firmen dem «Zerowaste»-Konzept an. Die Bewegung hilft dem Klima und schont das Budget. (Symbolbild) - Keystone

Die erste derartige Recycling-Anlage stehe in Sachsen (Deutschland) kurz vor dem Start, teilte das Startup-Unternehmen mit Sitz in Appenzell am Mittwoch mit. Das 10'000 Quadratmeter grosse Areal liegt im Industriepark «Schwarze Pumpe», einem ehemaligen DDR-Kohleindustrie-Komplex in Spreetal.

Dass die Enespa AG die Anlage in Deutschland und nicht in der Schweiz baut, erklärt Inhaber und CEO Cyrill Hugi laut Communiqué so: «In Deutschland wird seit über 30 Jahren Plastik sortiert und gesammelt, in der Schweiz erst seit zwei bis drei Jahren.» Plastikabfälle aus der Schweiz würden meist in der Kehrichtverbrennung landen.

Enespa sei es in den vergangenen Jahren gelungen, ein Thermolyse-Verfahren zu entwickeln, mit dem gemischter Kunststoffabfall CO2-neutral zu hochwertigem Paraffinöl umgewandelt werde. «Aus 1000 Kilogramm Plastik werden 1000 Liter Paraffinöl.» Aus diesem Öl lassen sich neue Plastikprodukte herstellen.

Versuche dazu habe es bereits von mehreren Firmen gegeben, Enespa sei aber «das erste Unternehmen, das eine industrielle Anlage in Betrieb nehmen wird». Das Ziel sei, im deutschen Spreetal 50 Mitarbeitende zu beschäftigen, erklärte Hugi auf Anfrage. Bei der Enespa AG in der Schweiz arbeiten derzeit fünf Personen.

Für das Projekt in Deutschland arbeitet Enespa mit der Anlagenherstellerin «Biofabrik» zusammen. Weitere Standorte habe man bereits im Visier, schreibt das Appenzeller Startup-Unternehmen. Dafür würden noch Investoren gesucht.

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