Wie die Gemeinde Muri bei Bern informiert, geht sie mit einer monatlichen Holsammlung für Kunststoffabfälle ab Mai 2023 in die Offensive.
Muri bei Bern
Blöcke in Muri bei Bern. - Keystone

Verpackungen, Flaschen, Folien und so weiter – Kunststoffe sind im Haushalt allgegenwärtig.

Heute landen sie mehrheitlich im Kehricht. Dank «Bring Plastic back» sollen diese wertvollen Abfälle in Zukunft wiederverwertet werden.

Die Gemeinde Muri bei Bern hat sich rasch entschieden, beim neuen Sammelangebot mitzumachen.

Speziell an Muri: In der Gemeinde wird es nicht nur Sammelstellen für «Bring Plastic back» geben, sondern auch eine monatliche Holsammlung.

Dreijähriger Pilotbetrieb

«Im Moment ist das wirtschaftliche und ökologische Kosten-Nutzen-Verhältnis beim Kunststoff-Recycling noch tief.

Es braucht möglichst rasch höhere Sammelmengen, damit der Mehrwert des Recyclings steigt und eine Sortieranlage in der Schweiz betrieben werden kann», sagt Siegenthaler Muinde.

«Deshalb habe sich Muri als Vorreiterin für eine monatliche Holsammlung entschieden.

Je nach Erfolg des dreijährigen Pilotbetriebs sei später auch eine wöchentliche Sammlung denkbar», meint Siegenthaler Muinde.

Abholung am vierten Freitag im Monat

Die neue Kunststoff-Holsammlung wird per 1. Mai 2023 eingeführt, ab dann sind die Sammelsäcke an den bezeichneten Verkaufsstellen erhältlich.

Die gefüllten Säcke werden jeweils am vierten Freitag im Monat an den üblichen Kehrichtsammelstellen abgeholt.

Der erste Sammeltag ist am 26. Mai 2023. Finanziert wird das System nach dem Verursacherprinzip durch den Verkauf von kostenpflichtigen Sammelsäcken.

Die Zusatzkosten für die Holsammlung werden über die Spezialfinanzierung Abfall gedeckt.

Klima-Orientierung ist im Vorfeld

Die Gemeinde rechnet im ersten Jahr mit 0,5 Kilogramm gesammeltem Kunststoff pro Kopf.

Danach soll die gesammelte Menge jährlich steigen.

Mit dem neuen Angebot will die Gemeinde einen Beitrag für mehr Kreislaufwirtschaft leisten und gemäss Klima- und Energiestrategie die indirekten Emissionen langfristig sinken.

Rund zwei Drittel aller Treibhausgasemissionen sind auf sogenannte indirekte Emissionen zurückzuführen, welche während der Herstellung, Nutzung und Entsorgung von Gütern anfallen.

Neue Recyclinglösung für Kunststoff im Kanton Bern

Im Kanton Bern wird eine neue Recyclinglösung angeboten, die eine einheitliche und koordinierte Sammlung von Haushalt-Kunststoffen möglich macht.

Entwickelt wurde sie von der Entsorgungsfirma AVAG Umwelt AG gemeinsam mit Gemeinden, Partnern und der Kunststoffverwerterin InnoRecycling AG.

Das Vorhaben wurde zudem vom Amt für Wasser und Abfall (AWA) des Kantons Bern unterstützt.

Neben Muri setzen ab dem 1. Mai über 30 weitere Berner Gemeinden auf das neue Recyclingsystem, es setzen sich aber bereits über 100 weitere Gemeinden mit der Einführung auseinander, wie die Projektverantwortlichen mitteilen.

Genossenschaft Migros Aare macht mit

Für das erarbeitete System sprechen neben den ökologischen Aspekten vor allem auch die einheitliche Funktionsweise über Gemeindegrenzen hinweg sowie dass Entsorger und Detailhändler in das System eingebunden werden können.

Diese Argumente haben unter anderem auch die Genossenschaft Migros Aare überzeugt mitzumachen.

Die Migros wird in der Filiale Migros Gümligen deshalb nicht nur als Verkaufsstelle fungieren, sondern die vollen Säcke von «Bring Plastic back» auch an diesem Standort zurücknehmen.

Die Schweizer Politik fordert mittelfristig eine derartige flächendeckende Sammlung von Haushalt-Kunststoffen, und genau das ist das Ziel im Kanton Bern.

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