Rund 200 Berner Schülerinnen und Schüler konnten den coronabedingten Fernunterricht nicht erfolgreich bewältigen.
Ein Schüler steht an einer Schultafel. (Symbolbild)
Ein Schüler steht an einer Schultafel. (Symbolbild) - Keystone

Am 13. März 2020 hat der Bundesrat als Massnahme zur Eindämmung des Coronavirus den Präsenzunterricht an den Schulen verboten. Schülerinnen und Schüler mussten von da an zu Hause lernen und erhielten ihre Aufträge und Aufgaben per Post oder digital.

Diese aussergewöhnliche, noch nie dagewesene Situation war für einige Kinder, Jugendliche wie auch für manche Eltern nicht einfach zu meistern. Für andere brachte der Fernunterricht Vorteile.

Viele Schülerinnen und Schüler konnten in dieser Zeit sogar ungeahnte und neue Fähigkeiten und Kompetenzen entwickelt. Sie lernten zu Hause mit der Unterstützung ihrer Eltern effizient und seriös. Andere fühlten sich überfordert, kapselten sich ab und verloren den Anschluss. Für letztere braucht es nun Unterstützungsmassahmen, damit sie die Chance haben, ihre Defizite aufzuholen.

Rund 200 Schülerinnen und Schüler brauchen Hilfe

Gestützt auf eine Kurzumfrage des Schulamts an den Stadtberner Schulen schätzen die Lehrpersonen nach dem Lockdown mindestens 200 Schülerinnen und Schüler als gefährdet ein. Sie gehen davon aus, dass diese Kinder und Jugendlichen in der Fernunterrichtsphase wenig gelernt haben und befürchten, dass sie den Anforderungen im kommenden Schuljahr ohne zusätzliche Unterstützung nicht gewachsen sein werden.

Mit Beginn des neuen Schuljahres 2020/21 soll an den Schulen deshalb Unterstützung beim Aufholen und Lernen angeboten werden. In einigen Fällen kann die Lückenschliessung mit schulinternen Ressourcen angegangen werden. Wo dies nicht möglich ist, soll externe Unterstützung angeboten werden.

Kostenloses Angebot zur Schliessung schulischer Lücken

Für die externe Unterstützung kann die Stadt Bern auf das bereits etablierte Angebot der Lernbegleitung des Gemeinnützigen Vereins (GNV) zurückgreifen. Der Verein koordiniert und stellt nach den Sommerferien nach Bedarf für die Schülerinnen und Schüler zusätzliche Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter zur Verfügung.

Die Unterstützungsmassnahmen richten sich an Kinder und Jugendliche, die im Schuljahr 2019/20 die 1. bis 8. Klasse besuchten und deren schulische Defizite sich seit der Fernunterrichtsphase auffällig verstärkt haben oder bei denen neu Lücken beobachtet werden. In Kleingruppen sollen während einer bis zwei Wochenstunden die Kompetenzen und Inhalte insbesondere vom Ende des laufenden Schuljahres aufgearbeitet werden.

Das Angebot ist für die Eltern kostenlos. Der Gemeinderat hat dazu Mehrleistungen des Gemeinnützigen Vereins (GNV) zur Schliessung der schulischen Lücken mit einem Kostendach von 50’000 Franken genehmigt. Er leistet somit einen Beitrag zur Chancengerechtigkeit.

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